Mittwoch12. November 2025

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Gérard Schmit: 50 Jahre DT Erpeldingen

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Das Ehrenamt hat es heutzutage bekanntlich schwer; nicht umsonst ist 2011 wieder ein europäisches Jahr zur Unterstützung des ehrenamtlichen Engagements. Aus Anlass eines besonderen, runden Jubiläums zeichnet das Tageblatt stellvertretend das Porträt eines vorbildlichen „Vereinsmenschen“: Tischtennis-Spieler Gérard Schmit.

Am 8. Oktober 1960, vor etwas mehr als 50 Jahren also, spielte Gérard Schmit sein erstes Meisterschaftsspiel für den DT Erpeldingen und steht heute immer noch als Reservespieler zur Verfügung, wenn Not am Mann herrscht.

Logo" class="infobox_img" />Gérard Schmit: die Aufregung ist noch immer da

Gérard Schmit Steckbrief

o Geboren am 15. März 1942 in Luxemburg-Stadt

o 2. Weltkrieg: Deportation mit Eltern und Schwester von 1943 bis 1945

o Verheiratet seit 1967 mit Ehefrau Maria, zwei Söhne (Guy und Carlo)

o Wohnhaft in Beyren

o 1. Spiel: 8. Oktober 1960

o 1.000 Spiel: 27. Januar 2007

o Höchstes Klassement: B10 (31. Oktober 1981)

o Im Vorstand des DT Erpeldingen:
– Präsident von 1980-87 und seit 1988
– Vizepräsident 1987/88
– Sekretär von 1963-67 und seit 2004
– Kassierer seit 1963

Durch seinen freiwilligen Einsatz wird der 68-jährige Klub-Präsident zu einem Musterbeispiel für das Benevolat, hatte er doch als Präsident, Vizepräsident, Kassierer (seit 1963), Sekretär, Vorstandsmitglied und Spieler sämtliche Funktionen eines Vereins mindestens einmal im Laufe seiner Karriere inne.

Verbandsmitglied war er auch noch; der nationale Tischtennis-Verband FLTT darf sich im Übrigen mit 4.473 Lizenzen zu den beliebtesten Sportarten Luxemburgs zählen. Rund ein Viertel (1.082) der aktiven Spieler werden in die Kategorie der Veteranen eingestuft, das heißt, sie sind vor dem 1. Januar 1971 geboren.

Einer von ihnen wurde auf den Tag genau 50 Jahre nach seinem ersten Spiel gebührend gefeiert, Schmits Heimatverein hatte zu einer Überraschungsfeier eingeladen. Als besonderes Geschenk nahm Gérard Schmit ein Porträt, verziert mit Tischtennis-Elementen, vom lokalen Künstler Guy Hary entgegen.

Bis zu seiner 1.000. Meisterschaftsbegegnung, die er am 27. Januar 2007 in Bech-Kleinmacher spielte, fehlte er laut FLTT-Vertreter Jean-Marie Linster nur sehr wenige Male in der Interklub-Meisterschaft. Gérard Schmit bedankte sich voller Freude über die Überraschung und betitelte sie als sehr gelungen.

Der erste Flug

An sein erstes Meisterschaftsspiel gegen Oberpallen kann Schmit sich nicht mehr genau erinnern: „Alles, was ich noch von meinem ersten Meisterschaftsspiel weiß, ist, dass wir sehr weit fahren mussten und dass ich ein Spiel gewonnen und eins verloren hatte. Bis zu meiner 1.000. Partie habe ich fast immer gespielt, mittlerweile bin ich aus Gesundheitsgründen nur noch Reservespieler. Ich wurde krank und nur halb spielen wollte ich auch nicht. Vor geraumer Zeit habe ich allerdings das Training wieder aufgenommen, übertreiben darf ich aber nicht.“

Als Einwohner von Erpeldingen war es für ihn normal, dass er am 15. Januar 1960 seine erste Lizenz mit der Nummer 1.160 unterschrieb: „Ich hatte keine besondere Motivation, dem Verein beizutreten. Der Verein wurde gegründet und es war klar, dass ich ihm als Erpeldinger Junge beitreten würde.“

Während seiner Laufbahn gab es eine Reihe von Ereignissen, die ihn geprägt haben: „Besonders beeindruckt hat mich das Spiel, bei dem ich das erste Mal Kapitän der ersten Mannschaft war. Wir spielten 1967 das Finale der 1. Coupe Ady Schweitzer, der erste Kassierer des Vereins, und ich hatte die Ehre, diesen Preis entgegenzunehmen.“ Beeindruckt hat ihn aber auch, als er das erste Mal in einem Flugzeug saß, um die Erpeldinger Tischtennis-Damen nach Bulgarien zu begleiten.

An seine Glanzzeit, als er B10 (heute B3) klassiert war, erinnert er sich auch gerne, genauso wie an seine Doppel an der Seite von Romain Schneider oder Jean Schumacher. Obwohl er mittlerweile „nur“ noch C2 klassiert ist, „bleibt die Aufregung noch immer. Die Kanten- beziehungsweise Netzbälle des Gegners bringen den Puls noch immer zum Rasen. Die Regeländerungen, die im Laufe der 50 Jahre aufgetaucht sind, habe ich einfach so mitgenommen.“

Rollmöpse gemopst

Die Unterstützung seiner Familie war ihm bis heute sehr wichtig; so führt er vieles auf die gute „Gromperenzopp“ seiner Ehefrau Maria zurück, die ihn vor der Heirat oft begleitete, nachher aber zu Hause bei den Kindern blieb.

Aber auch der Spaß nach dem Spiel kam in dieser Zeit nicht zu kurz: „Ja, sogenannte ‚Spiichten‘ kenne ich auch noch. Nach den Spielen sind wir immer ins Café von Vicky und René, der auch im Verein war, gegangen. Es kam schon mal vor, dass wir sehr lange dort blieben und irgendwann hatten wir dann Hunger und plünderten den Laden, der Vicky gehörte. Wir aßen Rollmöpse, Wurst … und wenn Vicky dann morgens das Geschäft betrat, waren die Regale leer.“