Sonntag9. November 2025

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Massiver Regen fordert 230 Todesopfer

Massiver Regen fordert 230 Todesopfer
(dpa)

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Nach den verheerenden Regenfällen im brasilianischen Bundesstaat Rio de Janeiro hat sich die Zahl der Toten auf über 200 erhöht.

Am Schlimmsten traf es die Stadt Teresópolis rund 100 Kilometer von Rio entfernt. Allein dort starben nach jüngsten Angaben am Mittwoch 122 Menschen in Folge von Erdrutschen und Überschwemmungen. Rios Gouverneur Sérgio Cabral sprach von einer «Tragödie». Insgesamt stieg die Zahl der Todesopfer in Rios bergiger Serrana-Region auf mindestens 237; Medien berichteten sogar von 245 Toten. In den Katastrophenregion brachen vielerorts die Stromversorgung und das Telefonnetz zusammen.

In der etwa 150 000 Einwohner zählenden Stadt Teresópolis wurden zahlreiche Häuser unter den Schlamm- und Geröllmassen begraben. Viele Flüsse traten über die Ufer und verwandelten sich in reißende Ströme. Fernsehbilder zeigten Autos und Transporter, die durch die braunen Fluten einfach mitgerissen wurden. Busse und Lkw standen bis zum Dach im Wasser. In der Stadt waren 800 Rettungskräfte der Feuerwehr und des Zivilschutzes im Einsatz, um nach Überlebenden zu suchen. Es wurde nicht ausgeschlossen, dass die Zahl der Todesopfer weiter steigt.

Hunderte obdachlos

Hunderte Menschen wurden in Teresópolis obdachlos. Bürgermeister Jorge Mário Sedlacek sagte im Fernsehen: „Das ist die größte Katastrophe in der Geschichte der Stadt.“ Etwa 200 Einwohner der Stadt wurden verletzt. In Nova Friburgo, rund 75 Kilometer von Teresópolis entfernt, wurden 97 Todesopfer gemeldet, darunter auch drei Feuerwehrleute. In dem Ort Petrópolis starben 18 Menschen infolge des Unwetters. Die Marine entsandte zwei Hubschrauber zur Unterstützung der Rettungskräfte.

Brasiliens Präsidentin Dilma Rousseff will das Katastrophengebiet am Donnerstag mit einem Hubschrauber überfliegen. Auch im Bundesstaat São Paulo wurden viele Orte nach Regenfällen überschwemmt. Dort starben seit Montagabend 14 Menschen. Starke Regenfälle führen in Brasilien vor allem im Januar und Februar immer wieder zu Unglücken mit vielen Toten. Am stärksten betroffen sind meist Armensiedlungen. Die Häuser in diesen Favelas werden oft illegal auf Hügeln oder an Abhängen errichtet, die bei massiven Niederschlägen abrutschen.