Während zehn Tagen öffnet das Luxemburgische Automobil-Festival – vom 29. Januar bis 7. Februar inklusive – seine Tore. In dieser Zeit sind nicht nur die Verkaufsstellen ganztags und übers Wochenende geöffnet, sondern auch die Kreditbedingungen vorteilhafter. Autohändler bringen dann 25 Prozent ihrer Jahresverkäufe an den Mann.
Verkauf in Zahlen
2010 kamen auf 504.000 Einwohner insgesamt 337.251 Autos. Das sind zwei Fahrzeuge für drei Einwohner. Im Jahr 2001 tendierte der Anteil neu verkaufter Autos mit einem CO2-Ausstoß unter 120 Gramm pro Kilometer gegen Null. Im Jahr 2010 waren es 15.750 verkaufte Fahrzeuge oder 31,7 Prozent aller Neuzulassungen. Die EU hat sich zum Ziel gesetzt bis 2015 100 Prozent der verkauften Neuwagen auf unter 120 Gramm CO2-Ausstoß zu trimmen.
Die neuesten Modelle zahlreicher Hersteller warten dann bereits in den Verkaufshallen auf ihre neuen Besitzer. Die Verkäufer konnten die neuen Fabrikate bereits ausführlich testen und stehen dem potenziellen Kunden Rede und Antwort. Modelle, die bereits auf dem Markt waren, werden mit spezieller Sonderausstattung angeboten. Auch sollen Kaufanreize durch das Bereitsstellen ganzer Modellpaletten zu Probefahrtzwecken geschaffen werden. Schnelle Lieferungen und Rabatte sollen das Geschäft abrunden.
Interesse für Elektro- und Hybridantrieb steigt
Neben den „klassischen“ Benzin- und Dieselmodellen interessieren sich luxemburgische Käufer immer mehr für Hybridantriebe und reine Elektroautos. Hybrid heißt so viel wie Kombination zweier Antriebe. Hier ergänzen sich Elektroantrieb und Diesel- bzw. Benzinmotor. Vor allem beim Anfahren und niedrigen Geschwindigkeiten im Stadtverkehr sorgt der Elektroantrieb alleine für den Vortrieb. Bei schnelleren Fahrten schaltet sich der Benzin- oder Dieselmotor dazu. Diese Kombination wurde bislang eher in größeren Fahrzeugen eingesetzt, nun soll das Konzept aber auch kleinere Autos antreiben und insgesamt Verbrach und Emissionswerte reduzieren. 2010 wurden 486 Hybridautos in Luxemburg angemeldet.
Das Konzept des reinen Elektroautos ist allerdings noch lange nicht ausgereift. Zu schwache und schwere Akkus sind das Hauptlaster dieser Variante. Die Nachfrage soll vor allem bei Kunden Interesse wecken, die ihr Fahrzeug auf Kurzstrecken innerhalb eines definierten Radius benutzen und auch tagsüber aufladen können. Für Langstrecken sei diese Technik noch nicht geeignet.
Prämien
Nach den schlechten Absatzquoten für die Automobilbranche in den Jahren 2008 und 2009 ging es 2010 wieder aufwärts; rund 5 Prozent mehr Zulassungen als 2009. Das Ende der Krise sowie die Verschrottungs- und Umweltprämien haben die Verkaufszahlen wieder steigen lassen.
So steht ab dem 1. Januar dem Käufer eines rein elektrisch angetriebenen Fahrzeugs eine Prämie von 3.000 Euro zu. Dies gilt aber nur bei gleichzeitigem Abschluss eines Vertrages für „Grünstrom“ aus erneuerbaren Energiequellen. Für Hybridautos bekommt man 1.750 Euro vom Staat, bei verbrauchsarmen Benzin- oder Dieselfahrzeugen sind es aktuell noch 1.500 bzw. 750 Euro (je nach CO2-Ausstoß) mit der „Prime care“, die vorerst verlängert wurde. Der CO2-Wert muss ab 1. August 2011 dann allerdings bei unter 90 bzw. unter 100 Gramm pro Kilometer liegen, um die Prämie einzukassieren.
Neuer legaler Rahmen
Ab 2013 soll eine neue EU-Regelung in Kraft treten. Dann dürfen keine unterschiedlichen Automarken mehr nebeneinander im gleichen Ausstellungsraum verkauft werden. Dadurch soll das Konkurrenzdenken angekurbelt, die Preise gesenkt und die Dienstleistung beim Kunden gesteigert werden.
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