Donnerstag23. Oktober 2025

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„Agrarzenter“ sorgt weiterhin für Aufregung

„Agrarzenter“ sorgt weiterhin für Aufregung

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Der Bürgermeister aus Colmar-Berg denkt darüber nach, ob er bei den nächsten Kommunalwahlen noch einmal kandidieren wird. Er ist verärgert über die Art und Weise, wie das Dossier „Agrarzenter“ behandelt wurde und wird.

„Ich werde dieses Projekt so nicht mittragen“, hatte Bürgermeister Fernand Diederich in der Gemeinderatssitzung gesagt, in der darüber abgestimmt wurde, ob das neue „Agrarzenter“ auf einem Gelände, das auf dem Gebiet der Gemeinde Colmar-Berg liegt, errichtet werden soll.

Logo" class="infobox_img" />Bürgermeister aus Colmar-Berg, Fernand Diederich, stimmte gegen das Projekt.

Die Abstimmung verlief damals sehr knapp: die beiden Schöffen und zwei Gemeinderäte stimmten dafür, der Bürgermeister und zwei Räte stimmten dagegen, ein Rat enthielt sich seiner Stimme. Somit war der Weg frei für dieses Projekt, das nun in nächster Nähe des Fahrsicherheitszentrums in Colmar-Berg gebaut werden soll.

„So war es nicht geplant“

Fernand Diederich gab dem Tageblatt am Mittwoch zu verstehen, dass er maßlos über die Art und Weise enttäuscht sei, wie in diesem Dossier gehandelt wurde. Nicht allein, dass er als Bürgermeister überstimmt wurde, nein, jetzt seien die initialen Pläne bereits überarbeitet worden, was u.a. heißt, dass das geplante Center nun viel umfangreicher wird (9 ha groß) und zudem noch der Dienst für landwirtschaftliche Maschinen, der im Moment in Angelsberg untergebracht ist, jetzt auch nach Colmar-Berg umgesiedelt werden soll.

„Ich werde kein solches Vorgehen als Bürgermeister mittragen. Ich werde keine Unterschrift unter ein Projekt setzen, das die Gemeinde und seine Bevölkerung über Jahrzehnte hinweg hypothekiert. Es scheinen sich nur wenige darüber im Klaren zu sein, was in Wirklichkeit passieren wird. Jetzt, laut den neuen Plänen, wird das Center nur rund zehn Meter vom Fahrsicherheitszentrum entfernt gebaut werden, u.a. wird auch ein 40 Meter hoher Turm errichtet usw., usf.“

Sichtlich enttäuscht

Die CSV und „déi gréng“ (wohl gewusst, dass Colmar-Berg eine Majorzgemeinde ist, und damit nicht nach dem Parteilisten-Prinzip funktioniert) hätten in diesem Dossier gemeinsame Arbeit gemacht. „Und jetzt haben wir den Salat“, so Diederich weiter.
Ich bin jetzt in der dritten Mandatsperiode Bürgermeister, ich habe viele Höhen und Tiefen in der Kommunalpolitik erlebt, aber das hier erwähnte Dossier hat das Fass zum Überlaufen gebracht. „Ich werde im Oktober nicht mehr kandidieren“, sagte Député-maire Fernand Diederich am Mittwochmorgen. „Ich möchte, auch nach meiner Zeit als Bürgermeister, den Einwohnern dieser Gemeinde noch ruhigen Gewissens in die Augen schauen können“, so ein sichtlich enttäuschter Bürgermeister.
Auf die Frage, ob sein Entschluss denn nun wirklich definitiv sei, meinte Diederich: „Im Moment denke ich jedenfalls an nichts anderes.“