Der Zusammenschluss solle als Fusion „unter Gleichen“ präsentiert werden, sagten drei mit der Angelegenheit vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters am Mittwoch. De facto werde die Deutsche Börse, deren Marktkapitalisierung größer ist, aber die Führungsrolle einnehmen, sagte einer der Insider.
Der Vorstandschef der künftigen transatlantischen Börse solle zwar von der Nyse kommen, doch der Finanzchef von der Deutschen Börse. Die Gespräche seien weit fortgeschritten, hieß es in den Kreisen. Deutsche Börse und Nyse Euronext lehnten eine Stellungnahme ab. Die Aktien beider Firmen wurden in Erwartung einer Mitteilung vom Handel ausgesetzt. Kreisen zufolge wollte die Nyse Euronext eine Mitteilung veröffentlichen, um ihre Position zur Deutschen Börse zu klären.
Fusionswirbel
Spekulationen über ein Zusammengehen hatte es zuvor auch schon in den Handelsräumen gegeben. Im Wettstreit um internationale Investoren legte die traditionsreiche Börse London (LSE) am Mittwoch bereits vor: Sie kündigte an, ihre kanadische Rivalin TMX zu übernehmen. Dadurch soll der weltweit viertgrößte Handelsplatz und die Nummer eins im lukrativen Geschäft mit Rohstoffaktien entstehen.
Die Deutsche Börse war in Sachen Expansion zuletzt eher glücklos unterwegs. So scheiterte etwa eine Übernahme der Börse Warschau. Die vom amtlichen Börsenhandel ausgesetzten Aktien der Deutschen Börse weiteten ihre Gewinne im außerbörslichen Handel am Abend aus. Bei Lang & Schwarz notierten die Titel bei etwa 60 Euro und lagen damit knapp drei Prozent höher als bei der Aussetzung.
De Maart

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