Montag1. Dezember 2025

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Armee will nicht auf Menschen schießen

Armee will nicht auf Menschen schießen

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Das Militär in Ägypten will im Konflikt zwischen der Opposition und dem Regime Zurückhaltung üben.

Am Vorabend einer angekündigten Großkundgebung gegen Präsident Husni Mubarak teilte das Militär in einer Erklärung mit: „Wir werden keine Gewalt gegen die Bürger einsetzen. Wir verstehen die Forderung der Bürger“.

Eine Woche nach Beginn der Proteste will die Opposition an diesem Dienstag mit einem neuen Massenprotest Staatschef Husni Mubarak in die Knie zwingen. Aufgerufen dazu hat eine wichtige oppositionelle Jugendbewegung, die auf eine Million Teilnehmer hofft. Auch am Montagabend hatten sich wieder Zehntausende Demonstranten auf dem zentralen Tahrir-Platz in der Hauptstadt Kairo versammelt. Auch in Tunesien hatte die Armee im Gegensatz zur Polizei bei den Protesten gegen das Regime Ben Ali Zurückhaltung geübt und damit die Achtung der Menschen gewonnen.

Hamsterkäufe

Die Anhänger der Opposition versammelten sich am Montag erneut auf dem zentralen Tahrir-Platz. Die Soldaten, die rund um den Platz postiert waren, verhielten sich zunächst weiter zurückhaltend. Die Kundgebungsteilnehmer forderten unverändert den Rücktritt Mubaraks. Sie riefen Parolen wie „Verschwinde, verschwinde!“ Offiziell galt am Montag seit 15.00 Uhr ein Ausgehverbot,
das von den Demonstranten jedoch erneut nicht beachtet wurde.

Tagsüber deckten sich viele Einwohner Kairos in den wenigen geöffneten Geschäften mit Lebensmitteln ein. Einige Augenzeugen sprachen von Hamsterkäufen. Trotz der Unruhen gab es am Montag noch ausreichend Lebensmittel. Experten verwiesen auf die wichtige Rolle der Behörden in der staatliche gelenkten Versorgung mit Grundnahrungsmitteln. Ohne funktionierende Behörden könnten Lebensmittel für die knapp 20 Millionen Menschen im Großraum Kairo knapp werden.

Die Jugendbewegung „6. April“ rief für diesen Dienstag zu einem Massenprotest gegen Mubarak auf, zu dem sie eine Million Menschen auf die Straße bringen möchte.