Am meisten gelacht und geweint wurde bei der 61. Berlinale bislang außer Konkurrenz. Die nicht am Bären-Rennen
teilnehmende Einwanderer-Komödie „Almanya – Willkommen in Deutschland“ der Dortmunder Regisseurin Yasemin Samdereli begeisterte am Samstagabend das Premierenpublikum.
Von den Wettbewerbsfilmen ging bislang knapp ein Drittel an den Start – ein Bärenfavorit ist jedoch noch nicht in Sicht. Wirbel gab es am Wochenende um Popstar Madonna. Die 52-Jährige kam, um einem handverlesenen Fachpublikum erste Szenen ihres Films „W.E.“ über die Liebe zwischen dem englischen König Edward VIII. und der Bürgerlichen Wallis Simpson vorzustellen. Der Öffentlichkeit zeigte sich Madonna allerdings zunächst nicht.
El premio
Im Wettbewerb zeigte die gebürtige Argentinierin Paula Markovitch in „El premio“ (Der Preis), was der Beginn der
Militärdiktatur in Argentinien für das Aufwachsen eines kleinen Mädchens bedeutet. Mit ihrem epischen, wundervoll poetischen Erzählstil stellte die Regisseurin allerdings die Geduld vieler Zuschauer auf eine harte Probe.
Eine glänzende Hauptdarstellerin in einer dramaturgisch mangelhaften Story bot „Yelling To The Sky“ von Victoria Mahoney (USA). Zoe Kravitz, Tochter von Musiker Lenny Kravitz, spielt eine Jugendliche, die ihrem kaputten Elternhaus entkommen will. Schön, aber nicht unbedingt bärenverdächtig war das animierte 3D-Märchen „Les Contes de la nuit“ von Michel Ocelot (Frankreich). In Kritikeraugen bisher am besten schnitt der US-Finanzthriller „Margin Call“ von JC Chandor ab, in dem Kevin Spacey und Jeremy Irons New Yorker Investmentbanker am Vorabend der Finanzmarktkrise spielen. Genuss pur versprach Wim Wenders 3D-Tanzfilm „Pina“ – allerdings außer Konkurrenz.
Wer, wenn nicht wir
Im Rennen um den Goldenen Bären ist neben „Schlafkrankheit“ ein zweiter deutscher Film: Dokumentarfilmer Andres Veiel zeigt am Donnerstag „Wer wenn nicht wir“ über die Vorgeschichte der RAF und die Liebe zwischen dem Schriftsteller Bernward Vesper und der späteren RAF-Terroristin Gudrun Ensslin.
Die Luxemburger Koproduktion „Mein bester Feind“ des Österreichers Wolfgang Murnberger lief am Sonntag. In den Hauptrollen sind Moritz Bleibtreu, Georg Friedrich und Ursula Strauss zu sehen Der Film wird als Weltpremiere in der offiziellen Auswahl (außerhalb des Wettbewerbs) gezeigt.
De Maart

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