„Ich habe das Gefühl, diesen Test bestanden zu haben. Mehr als mein Bestes konnte ich nicht geben“, sagte der 33-jährige Deutsche nach seinen Runden auf dem Kurs im spanischen Jerez. „Unter Druck bringe ich immer meine besten Leistungen. Es ist nicht das erste Mal, dass ich vor so einer Situation stand.“
Weltmeister Vettel Achter zum Test-Abschluss
Weltmeister Sebastian Vettel hat es zum Abschluss der Testfahrten in Jerez de la Frontera offensichtlich ruhiger angehen lassen. Der deutsche Red-Bull-Pilot war in 1:22,222 Minuten knapp zweieinhalb Sekunden langsamer als der Tagesschnellste, Rubens Barrichello im Williams (1:19,832).
Vize-Weltmeister Fernando Alonso drehte am Sonntag im Ferrari auf dem 4,428 km langen Kurs die drittschnellste Runde (1:21,704). Vor dem Spanier reihte sich noch der Japaner Kamui Kobayashi im Sauber ein (1:20,601). Als einziger an allen vier Testtagen aber blieb Barrichello aus Brasilien unter 1:20 Minuten.
Im Rennen um das Cockpit des verunglückten Robert Kubica durfte Lotus-Renault-Ersatzpilot Bruno Senna am Sonntag ran. Der Neffe der F1-Legende Ayrton Senna kam auf Platz fünf. Seine Bestzeit lag bei 1:21,400 Minuten. Im Vergleich dazu war Nick Heidfeld am Vortag über eine Sekunde schneller gewesen. In 1:20,361 Minuten hatte „Quick Nick“ letztlich die drittschnellste Zeit aller Testtage in Jerez hingelegt.
Der 42-jährige Michael Schumacher (MercedesGP) war einmal Schnellster und einmal Drittbester.
Saisonauftakt ist am 13. März in Bahrain. Bis dahin können die 12 Teams bei zwei weiteren Testphasen in Barcelona und Bahrain ihre Autos auf Vordermann bringen.
Nach dem BMW-Aus Ende 2009 war der 173-malige Grand-Prix-Starter mit Gelegenheitsjobs in der Formel 1 unterwegs. Immer mal wieder hatte die Fortsetzung seiner Karriere auf der Kippe gestanden. Nun bekam er durch den Rallye-Unfall seines ehemaligen Teamkollegen Robert Kubica die Gelegenheit, die Verantwortlichen von Lotus Renault von seinem Können zu überzeugen. „Nick hat seine Sache sehr gut gemacht“, stellte Renault-Teamchef Eric Boullier am Samstag fest. Am Montag will der Rennstall verkünden, ob Heidfeld tatsächlich der Mann der Stunde wird.
Zweifel kann es eigentlich nicht geben, unterm Strich erzielte Heidfeld auf Anhieb die drittbeste Zeit aller Piloten, die in Jerez im Einsatz waren. Lotus Renaults nomineller Ersatzpilot Bruno Senna (Brasilien) war am Sonntag über eine Sekunde langsamer als „Quick Nick“.
Also wird Heidfeld aller Voraussicht nach sogar in einem Auto mit großem Potenzial in der kommenden Saison an den Start gehen, statt irgendwo als Reservepilot darben zu müssen. Denn der Lotus Renault gilt als Geheimtipp. „Mit der Rente kann er ja mal sehen, ob er noch ein bisschen warten kann“, meinte sein deutscher Landsmann Sebastian Vettel bereits schmunzelnd.
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