
Laut dem Metzer Architekturlehrer Joseph Abram erfüllt das Stadtzentrum zusammen mit dem „deutschen Viertel“ drei der sechs Kriterien, die eine Kandidatur bei der UNESCO rechtfertigen. Der Architekt war einer der Hauptverantwortlichen für die Einschreibung der Stadt Le Havre auf die UNESCO-Liste im Jahre 2005.
Schon 2007 als der erste TGV in Metz einlief, hatte die lothringische Stadt seine Kandidatur eingereicht, um das „deutsche Viertel“ auf die Liste des Weltkulturerbes zu setzen. Vergebens. Das Dossier sei „zu leicht“ gewesen, betonte Abram gegenüber den „Républicain Lorrain“.
Neuer Anlauf
Die Verantwortlichen der Stadt nehmen nun einen zweiten Anlauf. Mit geänderter Strategie. Sie rechtfertigen ihre Kandidatur mit dem Argument, das Stadtzentrum sei ein Paradebeispiel für die Stadtentwicklung des 19. Und 20. Jahrhunderts. Es würde die kulturellen Umwälzungen in Europa von 1850 bis 1940 dokumentieren. Unter anderem die architektonische Vielfalt sei schützenswert. Im Zentrum der Stadt findet man zum Beispiel gotische, klassische, neogotische, neoromanische Gebäude.
Die Kandidatur soll Dezember 2012 beim französischen Kulturministerium eingereicht werden. Die Regierung wird dann entscheiden, ob sie das Dossier an die UNESCO weitergibt oder nicht. Eine Nominierung des Stadtzentrums als „Weltkulturerbe“ werde jedoch nicht vor 2014 erfolgen, so Bürgermeister Dominique Gros.
De Maart

Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können