Das Team wolle die Einigung Mitte kommender Woche bekanntgeben, hieß es in dem Bericht am Samstag. Eine Bestätigung dafür gab es nicht. Der Nachrichtenagentur dpa sagte Teambesitzer Dietrich Mateschitz auf die Frage, ob die Verlängerung des Kontrakts mit dem 23 Jahre alten Hessen geplant sei: „Diese sollte demnächst bevorstehen.“
Laut dem Bericht soll Vettels Gehalt um 25 Prozent angehoben werden. Die Zahl der PR-Termine soll indes sinken. „Ich kann im Moment nichts kommentieren. Aber es ist kein Geheimnis, dass ich mich sehr, sehr wohl bei Red Bull fühle“, zitierte das Magazin auf seiner Homepage den 23-Jährigen.
Sollte es so kommen, wären alle Spekulationen um einen Wechsel des jüngsten Champions in der Formel-1-Geschichte mit einer Unterschrift erstmal vom Tisch. Immer wieder war vor allem der Name des italienischen Traditionsteams Ferrari genannt worden, auch Vettel hatte auf die ihm eigene Art damit kokettiert. Auch Mercedes wurde öfter mal gehandelt. „Prinzipiell wird Sebastian so lange bei uns fahren, wie er sich wohlfühlt und wir ihm ein wettbewerbsfähiges Auto geben können“, bekräftigte Mateschitz im dpa-Interview.
Ferrari-Wechsel
Nachdem auch darüber orakelt wurde, ob Vettel möglicherweise solange nicht zu Ferrari wechseln würde, wie dort der zweimalige Weltmeister und als Alpha-Tier berüchtigte Fernando Alonso am Steuer sitzt, meinte der Österreicher Mateschitz: „Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass er irgendwelchen Auseinandersetzungen mit anderen Piloten im selben Team aus dem Weg gehen würde.“
Denn auch bei Red Bull hat Vettel in Mark Webber einen ernstzunehmenden Rivalen. Und auf eine Sonderrolle trotz der Nummer 1 auf dem neuen RB7 braucht Vettel erst gar nicht zu hoffen. Wie schon im Weltmeister-Jahr soll ganz einfach der Schnellere in der am 27. März in Australien beginnenden Saison wieder gewinnen. „Jeder der beiden wird primär für sich selbst fahren, wichtig wird nur sein, dass sie sich nicht gegenseitig die Punkte wegnehmen, sondern gemeinsam den anderen“, betonte der milliardenschwere Teambesitzer.
Eine Rolle könnte bei einer Entscheidung pro Red Bull auch über 2012 hinaus bei Vettel spielen, dass die erfolgreiche Weltmeistermannschaft um Teamchef Christian Horner und Stardesigner Adrian Newey zusammenbleibt. Trotz großer Nachfrage. „Es gibt wohl kaum ein Team, das nicht versucht hätte, Mitarbeiter in Schlüsselpositionen von uns abzuwerben“, sagte Mateschitz.
Also wäre doch das Feld bestellt für eine Ära Vettel wie einst dessen Kumpel Michael Schumacher bei Ferrari. Wenn überhaupt, sei das sicherlich schwieriger als noch vor zehn Jahren, befand Mateschitz. „Das heißt natürlich nicht, dass man es nicht versuchen sollte, aber im Vorhinein hat das mehr mit Lesen in Kristallkugeln zu tun als mit allem anderen.“ Schumacher gewann mit Ferrari von 2000 bis 2004 fünf Mal den Titel. Vettel legte 2010 schon mal den Grundstein.
De Maart
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