Mittwoch3. Dezember 2025

Demaart De Maart

Professor könnte entlassen werden

Professor könnte entlassen werden

Jetzt weiterlesen!

Für 0,99 € können Sie diesen Artikel erwerben:

Oder schließen Sie ein Abo ab:

ZU DEN ABOS

Sie sind bereits Kunde?

Die Uni Lëtzebuerg hat am Donnerstag ihre Jahresbilanz vorgelegt. Das Interesse der Journalisten weckte jedoch vor allem die Affäre um den Bio-Informatik-Professor Carsten Carlberg.

Carsten Carlberg, Prof. für Bio-Informatik an der Uni Lëtzebuerg, soll bei seinen Arbeiten gegen wissenschaftliche Vorschriften verstoßen haben. Das bestätigte Rektor Ralf Tarrach am Donnerstagmorgen vor der Presse. Carlberg droht nun die Kündigung. Er soll bereits vor Monaten selbst seine Demission angeboten haben. Die wurde damals jedoch zurückgewiesen.

Logo" class="infobox_img" />

Aufgedeckt wurden unkorrekte Methoden bei einer Studentin des Professors vom Fonds National de la Recherche (FNR). Später soll auch Carlberg selbst die so erworbenen Ergebnisse in seinen Arbeiten verwendet haben. Daraufhin kappte der FNR dem Prof die Finanzmittel. 16 Professorenkollegen verteidigten den Bio-Informatiker vom Campus Limpertsberg in einem Schreiben an die Uni als exzellenten Wissenschaftler, sagte Rektor Tarrach. Doch drei europäische Experten analysierten den Fall und fanden durch ihre Expertise Unstimmigkeiten und Verstöße gegen Forschungsmethoden, die zu einem Kündigungsverfahren führten. Ob dem Professor jedoch gekündigt wird, ist noch nicht entschieden. Man wolle noch mit dem Betroffenen reden, so Tarrach am Donnerstag. Das soll am Freitag geschehen, da Professor Carlberg sich derzeit noch im Ausland aufhält.

Die Experten sollen ebenfalls das Fehlen eines präzisen Wissenschaftskodex an der jungen Uni bemängelt haben, heißt es in einem Schreiben der Abgeordneten der Hochschulkommission im Parlament an den zuständigen Minister François Biltgen (CSV). Auf der jährlichen Bilanzpressekonferenz am Donnerstagmorgen reagierte Uni-Direktor Rolf Tarrach auf die Vorwürfe: „Die Uni hat klare wissenschaftliche Vorgaben für die Forscher. Das ist aber keine Garantie, dass sich jeder immer zu 100 Prozent daran hält.“