Darüber lässt sich trefflich diskutieren, sogar streiten, da JPEE tatsächlich zwei sehr unterschiedliche Seiten haben können.
" class="infobox_img" />Claude Clemens
[email protected]
Die neuerdings neun teilnehmenden Länder entschieden am Montag in Liechtenstein jedenfalls einstimmig, dass die JPEE über 2015 hinaus weiter bestehen sollen. Nach Luxemburg 2013 und Island 2015 war dann jede der acht Gründer-Nationen zweimal seit der Erstauflage 1985 mit der Organisation an der Reihe. Nach San Marino 2017 soll sich Neuling Montenegro 2019 erstmals als Organisator versuchen.
So weit sind wir noch nicht, aber für die neunte Nation gilt wie für alle anderen: Für viele Sportler sind die JPEE ein Karriere-Höhepunkt, für hoffentlich viele nur eine Durchgangsstation auf dem Weg zu Welt- und Europameisterschaften, und für einige wenige sollte irgendwann nur noch Olympia da stehen, und nicht mehr „Mini-Olympia“.
Um bei Montenegro zu bleiben, ein Beispiel vorneweg: Der Balkan-Staat entsendet mit Hochspringerin Marija Vukovic in der Leichtathletik gleich mal eine amtierende Junioren-Weltmeisterin zu den JPEE! Luxemburg seinerseits bietet mit Bob Jungels einen Junioren-Weltmeister im Radsport auf.
Auch Junioren-Weltmeister lernen noch
Solche jungen Hochkaräter sind bei den JPEE eher selten, aber trotz WM-Titel gilt auch für sie: Dies sind Senioren-Wettkämpfe, und es ist ein Multisport-Event mit Athleten-Dorf bzw. -Hotel. Und demnach mit viel, viel mehr Teilnehmern und Trubel und Ablenkungen als bei den auf ihre Sportart begrenzten Weltmeisterschaften. Titel hin oder her: In solch einem Umfeld müssen sich auch eine Vukovic und ein Jungels erst mal beweisen. So oder so: Willkommener Teil eines unbedingt notwendigen Lernprozesses ist es allemal.
Und es sind viele durch diese Schule gegangen, die mittlerweile bei Olympia waren: Ni Xia Lian ist immer noch dabei, auch Marie Muller war schon bei den „großen“ Spielen, in der Person von David Fiegen startet heuer ein ehemaliger Vize-Europameister einen weiteren Comeback-Versuch, nachdem er letztmals 2003 bei „kleinen“ Spielen startete. Sein Beispiel erinnert an Schwimmerin Christine Mailliet: 2007 bei den JPEE in Monaco gab sie ihr Comeback nach Verletzung, 2008 schwamm sie im Olympiabecken von Peking.
Weitere bekannte JPEE-„Schüler“, ohne Anspruch auf Vollständigkeit: Nancy Kemp-Arendt, Liz May, Igor Muller, Kim Kirchen, Frank Schleck, Gilles Muller … Maßgebend für spätere große Erfolge waren die JPEE sicher nicht, hilfreich aber bestimmt.
Hilfreich ist ebenfalls, dass mit Montenegro neue, starke Konkurrenz dazukommt, welche die Wettkämpfe aufwertet, die „vorhandene“ Konkurrenz stärker fordert als bisher. Dabei wäre die Aufnahme Montenegros in den Kreis der JPEE-Nationen fast aus eben diesem Grund gescheitert: Einige Nationen fürchteten, nun noch weniger Medaillen gewinnen zu können.
Was zeigt, dass auch „Schokoladenmedaillen“ doch eine gewisse, manchmal sogar eine große Wichtigkeit haben können. Für die einen mehr, für die anderen weniger. Das gilt sowohl für einzelne Sportler als auch für Nationen. Zum Lernprozess gehört ebenfalls, dass jeder für sich selbst die Wertigkeit seiner Medaille(n) richtig einzuschätzen vermag.
De Maart
Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können