Für die Luxemburger ist Reisen so etwas wie ein „Grundbedürfnis“. Doch Belgier, Franzosen und Portugiesen, die in Luxemburg wohnhaft sind, machen laut einer Studie von Statec mehr Urlaub als Luxemburger. Auch können sich 12 Prozent der luxemburgischen Bevölkerung eine einwöchige Reise ins Ausland nicht leisten. Dennoch liegt das Land weit über dem EU-Durchschnitt. Denn europaweit fehlen 37 Prozent der Menschen die Mittel für eine solche Reise. Frankreich liegt bei 32, Belgien bei 26 und Deutschland bei 25 Prozent.
Laut der Statec-Studie aus dem Jahr 2010 hängt das Reiseverhalten sehr stark vom Einkommen ab. Luxemburger geben etwa 1.800 Euro jährlich für Reisen aus, die im Durchschnitt etwa 10 Tage dauern. Beamte im Dienste der EU sind am stärksten am Tourismus beteiligt. Sie machen ausnahmlos alle Urlaub im Ausland. Eine ebenfalls überdurchschnittlich hohe Reiselust weisen die Beamten im Luxemburger Staatsdienst mit leicht über 90 Prozent aus. An dritter Stelle platzieren sich Arbeitnehmer aus dem Privatsektor mit knapp unter 90 Prozent. Deutlich zurück fällt dagegen schon die Reiseintensität selbstständiger Personen und Freiberufler (84 Prozent) sowie die der Arbeitslosen und Rentner: Sie erreichen nur noch Werte um knapp 80 Prozent.
Auto als beliebtestes Reisemittel
Rund 85 Prozent aller Reisen aus Luxemburg werden entweder mit dem Auto oder mit dem Flugzeug unternommen. So greifen 55 Prozent zum eigenen PKW, 30 Prozent fliegen in den Urlaub und nur zehn Prozent fahren mit dem Zug. Sinkt innerhalb Europas die Entfernung zum Ziel, so geht die Bedeutung des Flugzeugs als Verkehrsmittel auch deutlich zurück, so die Studie.
Das Reiseverhalten der Luxemburger ist sehr stark von der Saison geprägt. So lassen sich deutliche Höhepunkte in den Monaten August (14 Prozent aller Reisen) und Dezember (10 Prozent) feststellen. Im Oktober und November geht die Reiselust dagegen stark zurück – der Anteil der Reisen, die im Monat November unternommen werden, beträgt nur etwa sechs Prozent.
Findel vor Hahn
Nach wie vor beliebtester Abreise-Flughafen für 56 Prozent der Luxemburger Urlauber ist der Findel.
Weitere 22 Prozent treten ihre Flugreise in Frankfurt-Hahn an. Danach folgen die Flughäfen Brüssel
und Frankfurt/Main, von denen jeweils zirka sechs Prozent der Reisen starten.
Die Mehrheit der Passagiere fliegen mit Luxair (43 Prozent) und 25 Prozent mit dem Billigflieger Ryanair. Geringe Bedeutung bei Luxemburger Fluggästen erzielen die Deutsche Lufthansa mit etwa vier Prozent Anteil, die Air France mit knapp über zwei Prozent und die Swiss Air mit knapp unter zwei Prozent; die übrigen Fluggesellschaften spielen für die Freizeitreisen der Luxemburger nur eine untergeordnete Rolle.
De Maart

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