Vor dem bevorstehenden Zwischengas-Verbot macht sich auch Unverständnis über den Zeitpunkt der Entscheidung breit.
Die Zeit läuft ab, Sebastian Vettels Formel-1-Rennstall Red Bull tüftelt aber bereits an einer Ersatzlösung für das demnächst verbotene Zwischengas. „Wir wären nicht Red Bull Racing, wenn wir nicht auch schon Überlegungen hätten, wie wir das wieder abfedern könnten“, sagte Motorsport-Berater Helmut Marko dem Sender Servus TV.
Am Wochenende in Valencia dürfen Weltmeister Vettel und sein australischer Teamkollege Mark Webber letztmals mit dem Zwischengas fahren. Dabei wird das Auto durch das Anströmen heißer Luft – auch wenn der Pilot kein Gas gibt – pro Runde bis zu einer halben Sekunde schneller.
Ohne Gas nichts los?
Alle Teams würden sich umstellen müssen, meinte der Technische Direktor von Lotus Renault, James Allison. Deren Wagen gilt als besonders auf das Abgassystem abgestimmt. „Es ist nicht einfach zu beurteilen, wie die Änderung sich auf unsere Konkurrenzfähigkeit auswirkt“, sagte er. „Wir hätten es vorgezogen, den Status quo bis zum Saisonende beizubehalten.“
Das wäre auch im Sinn von Red Bull gewesen. Der Internationale Automobilverband FIA verhängte aber ein Verbot, das vom Großen Preis von Großbritannien an gilt. „Diesmal hat man es scheinbar sehr eilig“, bekräftigte der ehemalige Pilot Marko. Es sei sehr eigenartig, dass es mitten in der Saison passiere: „Ich würde es Lex Red Bull nennen.“
Unklar
Marko sprach von Einbremsmanövern, „die gegen uns doch massiv laufen. Wenn man es nicht kopieren kann, versucht man, es zumindest zu verhindern“, so Marko, nachdem Vettel nach fünf Siegen und zwei zweiten Rängen in den ersten sieben Rennen 60 Punkte Vorsprung auf den zweitplatzieren Kanada-Gewinner Jenson Button (McLaren) aus Großbritannien hat.
Vor allem Ferrari, das auf den ersten Sieg in diesem Jahr wartet, dürfte sich Hoffnungen machen: „Die haben das nie richtig in den Griff bekommen“, sagte der Red-Bull-Motorsport-Berater. McLaren habe das System sehr gut kopiert. Große Probleme prophezeite Marko dagegen Lotus Renault. Noch ist aber unklar, wie das Verbot im Detail aussieht. Die neuen Bestimmungen müssen spätestens bis zum England-Rennen am 10. Juli in Silverstone bekannt gegeben werden.
De Maart
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