Freitag7. November 2025

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Christian Poos nicht ganz unerwartet

Christian Poos nicht ganz unerwartet

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In Abwesenheit der Gebrüder Schleck sowie der anderen Profis Ben Gastauer sowie Jempy Drucker interessierte am Donnerstag in Diekirch vornehmlich das Duell im Zeitfahren über 46,4 km bei der Elite mit Vertrag zwischen Laurent Didier und Christian Poos.

Nicht ganz unerwartet war es Poos vom Team Differdange, welcher sich überlegen das Meistertrikot sicherte und somit Nachfolger von Andy Schleck wurde.

Die Ergebnisse der Landesmeisterschaften im Zeitfahren

Elite mit Vertrag (46,4 km):
1. Christian Poos (SaF Zéisseng/ Differdange Magic-Sportfood.de) 1.02’25“ Stunden, 2. Laurent Didier (UC Dippach/Saxo Bank) auf 1’00“

Elite ohne Vertrag (46,4 km):
1. Ralph Diseviscourt (LC Kayl) 1.02’46“, 2. Christian Helmig (Elbowz Racing) auf 58″, 3. Pascal Triebel (LC Tetingen) 1’16“, 4. Tom Flammang (LG Bartringen) 2’07“, 5. Ivo Lux (LG Bartringen) 2’23“, 6. Steve Fries (UC Dippach) 3’20“, 7. Gusty Bausch (LC Kayl) 3’33“, 8. Tom Weyer (LC Kayl) 4’25“, 9. Paul Bentner (VC Diekirch) 4’37“, 10. Claude Biltgen (CT Toproad Roeserbann) 5’58“, 11. David Redo (LC Kayl) 6’05“, 12. Kim Michely (LC Tetingen) 6’17“, 13. Daniel Bintz (LC Tetingen) 6’18“, 14. Glen Leven (UC Dippach) 6’44“, 15. Torsten Mathias (LC Kayl) 7’03“, 17. Marco Engelmann (VV Tooltime Préizerdaul) 7’45“, 17. Jean-Claude Schmitz (LC Tetingen) 8’26“, 18. Roby Rippinger (VC Diekirch) 9’09“, 19. Laurent Ury (LG Bartringen) 12’23“, 20. Romain Simon (EV Wintger) 19’21“

Espoirs (23,2 km)
1. Bob Jungels (UC Dippach) 29’15“, 2. Tom Thill (CCI Differdingen/Team Differdange Magic-Sportfood.de) auf 2’13“, 3. Pit Schlechter (LC Tetingen) 2’14“, 4. Tom Kohn (LG Beles) 2’46“, 5. Alex Kirsch (UC Dippach) 2’49“, 6. Mike Diener (VV Tooltime Préizerdaul) 3’57“, 7. Jérôme Theis (LG Alzingen) 4’01“, 8. David LOrtye (Velo Wooltz) 6’24“, 9. Jacky Buijk (VV Tooltime Préizerdaul 6’55“

Damen (23,2 km):
1. Christine Majerus (SaF Zéisseng/ Team GSD Gestion) 35’09“, 2. Anne-Marie Schmitt (CCI Differdingen/Team Lointek) auf 1’17“, 3. Nathalie Lamborelle (LP Schifflingen) 2’14“, 4. Sandra Huberty (LC Kayl) 2’15“, 5. Monique Ludovicy (VV Tooltime Préizerdaul) 2’19, 6. Martine Licker (LC Kayl) 2’28“

Junioren (23,2 km):
1. Antoine Mores (LG Alzingen) 31’39“, 2. Gilles Heymes (VV Tooltime Préizerdaul) s.Z., 3. Yannick Rausch (LP Schifflingen) auf 1’07“, 4. Pierre Lux (LG Alzingen) 1’11“, 5. Rick Theis (LG Alzingen) 1’52“, 6. Tom Schwarmes (UC Dippach) 1’53“, 7. Richard della Schiava (UC Dippach) 2’04“, 8. Michel Hübsch (VV Tooltime Préizerdaul) 2’12“, 9. Lex Losch (SaF Zéisseng) 2’13“, 10. Ken Boltz (UC Dippach) 2’35“, 11. Sven Fritsch (VV Tooltime Préizerdaul) 2’40“, 12. Metty Bentz (SaF Zéisseng) 2’45“, 13. Steve Redlinger (VV Tooltime Préizerdaul) 2’58“, 14. Dan Mangers (SaF Zéisseng) 3’00“, 15. Christophe Braun (UC Dippach) s.Z., 16. Max Losch (SaF Zéisseng) 3’09“, 17. Andrea Leoni (LG Alzingen) 3’10“, 18. Michel Kuffer (VV Tooltime Préizerdaul) 3’29“, 19. Ben Krux (LC Tetingen) 3’36“, 20. Jo Biehl (UC Dippach) 4’13“, 21. Steve Tintinger (LG Alzingen) 5’00“, 22. Jimmy Reinert (SaF Zéisséng) 7’58“

Masters (23,2 km):
1. Dan Dethier (LC Tetingen) 32’18“, 2. Gérard Schalk (LC Kayl) auf 9″, 3. Enzo Mezzapesa (LC Kayl) 19″, 4. François Weber LC Tetingen) 1’41“, 5. Fernand Blau (LC Kayl) 2’00“, 6. Paulo Gonçalves (VV Tooltime Préizerdaul) 2’02“, 7. Christian Berens (CCI Differdingen) 2’04“, 8. Jacques Wirtz (VV Tooltime Préizerdaul) 2’26“, 9. Marco Karier 2’34“, 10. Pascal Kess (LC Kayl) 2’49“, 11. Serge Schirtz (LC Tetingen) 2’51“, 12, Robert Weber (LC Tetingen) 2’55“, 13. Lucien Schiltz (VV Tooltime Préizerdaul) 3’51“, 14. Christian Laplume (SaF Zéisseng) 3’52“, 15. Yves Welter (HIR Rümelingen) 4’19“.

Bei der Elite ohne Vertrag war es Ralph Diseviscourt, der nach einem sehr schweren Sturz Anfang April seinen Titel erfolgreich verteidigen konnte. Das Gleiche gilt bei den Damen für Christine Majerus. Tom Thill hatte bei den Espoirs wie erwartet keine Chance gegen Bob Jungels, der letztes Jahr noch bei den Junioren dominierte. Nach seinem Aufstieg in die nächsthöhere Kategorie freute sich Antoine Mores, der sich mit lediglich zwei Zehntelsekunden Vorsprung vor Gilles Heymes durchsetzte. Bester Master war dieses Jahr Dan Dethier.

Nicht richtig glücklich

Für Christian Poos kam sein 1. Platz nicht wirklich unerwartet: „Ich habe mich Laurent recht schnell genähert, das muss bereits nach etwa zehn Kilometern gewesen sein. Nach der ersten Runde (23 km) hatte ich ihn dann bereits eingefangen. Wir sind dann die zweite Runde praktisch Seite an Seite gefahren. Ich glaube aber, dass es nicht sein Tag war. Ich dagegen fühlte mich sehr gut.“ Der 33-Jährige hatte auch alles planmäßig organisiert, damit er auf den Punkt genau topfit war: „Nachdem ich das Bergtrikot bei der Skoda Tour de Luxembourg gewonnen hatte, habe ich auf die Flèche du Sud verzichtet, um jetzt und hier frisch zu sein. Ich denke, das war die richtige Entscheidung.“

Christian Poos, der 2008 Zeitfahrmeister vor Andy Schleck wurde, war dennoch nicht hundertprozentig glücklich über seinen Sieg, was allerdings nichts mit seiner eigenen Leistung zu tun hatte: „Nur zwei Fahrer bei der Elite am Start – das ist wirklich lächerlich.“

Dass Laurent Didier am Ende über 46,4 km sogar nur die drittbeste Zeit – hinter Poos und Ralph Diseviscourt – fuhr, hatte natürlich einerseits mit Diseviscourts eigener Leistung zu tun, andererseits aber auch mit dem etwas gedrosselten Tempo, das er und Christian Poos in der zweiten Runde fuhren: „Als Christian zu mir aufgefahren war, war es unmöglich für mich, ihn in der zweiten Runde wieder abzuhängen. Drei Viertel der zweiten Runde fuhren wir so Seite an Seite. Nicht mal voll, Christian (Poos) fuhr den Berg sogar auf dem kleinen Blatt hoch“, nahm es Didier im Zielbereich locker.

Frauen-Podium

Christine Majerus, Anne-Marie Schmitt, Nathalie Lamborelle: Exakt das gleiche Frauen-Podium wie 2010, durften die Zuschauer auch am Donnerstag in Diekirch bejubeln. Majerus war demnach entsprechend glücklich: „Ich darf zufrieden sein, da es eigentlich eine Strecke war, welche mir nicht sonderlich lag. Der Parcours war recht flach, mit einem ‚Faux-plat descendant‘ am Ende, nichts, was mir entgegenkommt. Daher war ich auch ziemlich überrascht, als ich recht schnell zu Anne-Marie Schmitt (wurde Zweite, d. Red.) auffuhr und Nathalie Lamborelle (Dritte) im Bergauf überholen konnte. Anschließend habe ich versucht, keine unnötigen Kräfte zu vergeuden. Um volle Kanne durchzuhalten, dazu habe ich eh nicht den Körperbau. Heute (Donnerstag) habe ich zusätzliches Selbstvertrauen für das Einzelrennen am Samstag getankt. Auch wenn mir dann kein gutes Resultat gelingen sollte, darf ich mit meiner ersten ‚Halbzeit‘ sehr zufrieden sein, da ich international einige sehr gute Resultate erzielt habe.“

Espoir Bob Jungels hatte eigentlich mehr mit dem recht starken Wind, der zeitweise auf der Strecke den Fahrern entgegenblies, zu kämpfen, als mit seinen Konkurrenten (Tom Thill hatte als Zweiter bereits über 2 Minuten Rückstand): „Ich habe dieses Zeitfahren auch als Vorbereitung auf die Europameisterschaft genutzt. Es war ein ziemlich schweres Zeitfahren, daher habe ich auch alles gegeben.“

Enormes Tempo

Nicht wenige vor Ort hätten sich sogar gewünscht, der Junioren-Weltmeister im Zeitfahren hätte auch eine zweite Runde à 23 km fahren dürfen, nur um vergleichen zu können, ob er sein enormes Tempo hätte durchhalten können. Denn Bob Jungels fuhr die 23,2 km lange Runde über eine Minute schneller als … Christian Poos.

Welch Juwel Bob Jungels ist, beweist u.a. die Tatsache, dass er bereits die zwei Jahre zuvor bei den Junioren jeweils drei Meistertitel (Cyclocross, Zeitfahren und Straße) ergattern konnte.