Dienstag28. Oktober 2025

Demaart De Maart

„Wir werden kämpfen“

„Wir werden kämpfen“
(Reuters)

Jetzt weiterlesen!

Für 0,99 € können Sie diesen Artikel erwerben:

Oder schließen Sie ein Abo ab:

ZU DEN ABOS

Sie sind bereits Kunde?

Der Sohn des libyschen Machthabers Muammar al Gaddafi, Seif al Islam Gaddafi, wehrt sich in einem Interview gegen die Mordvorwürfe des Internationalen Strafgerichtshofs.

Er hat die Vorwürfe zurückgewiesen, wonach er und sein Vater die Tötung von Zivilpersonen angeordnet haben sollen. Demonstranten seien ums Leben gekommen, als sie versucht hätten, Militäranlagen zu stürmen und Wachen unter einer geltenden Anordnung, sich zu verteidigen, auf sie geschossen hätten, sagte der Gaddafi-Sohn in einem am Freitag im Internet veröffentlichten Interview des russischen Nachrichtensenders RT.

Der Internationale Strafgerichtshof (IStGH) hatte am Montag internationale Haftbefehle gegen Seif al Islam Gaddafi, dessen Vater sowie den libyschen Geheimdienstchef Abdullah al Sanussi erlassen. Ihnen wird vorgeworfen, die Tötung, Verletzung, Festnahme und Inhaftierung Hunderter Zivilpersonen während der ersten zwölf Tage des Aufstands gegen Muammar al Gaddafi organisiert zu haben. Anschließend hätten sie versucht, ihre Verbrechen zu vertuschen.

„Ein Micky-Maus-Gericht“

In dem am Freitag veröffentlichten Interview kritisierte Seif al Islam Gaddafi den IStGH scharf und erklärte, das Gericht werde von den NATO-Ländern kontrolliert, die jetzt Libyen bombardierten. „Dieses Gericht ist ein Micky-Maus-Gericht“, sagte der Gaddafi-Sohn.

Seif al Islam Gaddafi beschuldigte westliche Nationen, sich in Libyen einzumischen, weil sie hinter dem Öl und anderen Ressourcen des Landes her seien. Ihr Ziel sei es, „Libyen zu kontrollieren“. Der Kampf werde weitergehen, sagte der Gaddafi-Sohn. „Keiner wird aufgeben. Keiner wird die weiße Flagge hissen“, sagte er. „Wir wollen Frieden, aber wenn Sie kämpfen wollen, wir sind keine
Feiglinge. Wir werden kämpfen.“