Der „Camping Gaalgebierg“ hat vor 50 Jahren seine ersten Gäste empfangen. Gebaut wurde er von der Gemeinde Esch. Später hat der Camping-Caravaning-Klub Esch ihn übernommen. Schon seit 31 Jahren kümmert sich nun René Schulté, der Chef der Anlage, um die Leitung und den Betrieb.
Bis zu 150 Camper können auf dem 2,5 Hektar großen Gelände Urlaub machen. Jeder Standort ist 100 Quadratmeter groß. Für Zelte kostet ein Tag 11, für Wohnwagen 17,25 Euro.
Außergewöhnlich heiße Mai und Juni
„Dieses Jahr war sehr früh schönes Wetter. Im Mai und Juni war es sehr heiß, anschließend sind die Temperaturen leider wieder gefallen“, sagt René Schulté. Trotzdem sei der Besucherandrang nicht geringer gewesen.
Im Juli waren vergleichsweise mehr Urlauber vor Ort als in den Jahren davor. Zurzeit sind jedoch einige Plätze leer. „Camper orientieren sich am Wetter“, erklärt Renés Frau. Die Wetterlage im August ist bisher jedoch unberechenbar. An einem Tag sind es 30 Grad, am Tag danach nur 17. Diese Schwankungen bewegen die Leute nicht gerade zum Campen.
Der Campingplatz erfreut sich sehr vieler Stammgäste. Sie reservieren ihren Platz bei der Abreise gleich für den folgenden Urlaub. Auch die 38 zur Verfügung stehenden Saisonplätze werden von Jahr zu Jahr gebucht. Es werden zwei Saisons angeboten. Eine startet im April, die andere im Oktober.
„Die Gäste kommen gezielt nach Esch“, weiß René Schulté. Die Anlage liegt weit entfernt von der Autobahn, was eine ruhige Lage garantiert. Zudem ist sie umgeben von Wald und Parkanlagen. Die Besucher suchen den Ort demnach wegen der natürlichen Umgebung, die auch Spielplätze für Kinder beherbergt, aus.
Holländer noch immer ganz weit vorn
Die meisten kommen aus der Großregion oder aus den Niederlanden. Doch mittlerweile zählt der Ort auch viele Urlauber aus ferner gelegenen Ländern. Vor einigen Jahren konnte man noch behaupten, dass 70 Prozent der Gäste aus den Niederlanden stammen. Heute verbringen auch viele Skandinavier und Deutsche ihren Urlaub auf Campingplätzen. Zudem nimmt auch die Zahl der Osteuropäer zu.
Es sind alle Altersgruppen vertreten, wobei ältere Leute doch eher in der Vor- bzw. Nachsaison kommen.
Die meisten Gäste bleiben für einen längeren Zeitraum. Oft haben sie geschäftlich in Luxemburg zu tun und ziehen das Campen dem Übernachten im Hotel vor. So zum Beispiel eine Familie aus Frankreich. Die Eltern sind mit ihren drei Kindern angereist. Der Vater befindet sich wegen der Arbeit im Land. Doch sie haben sich vorgenommen, nächstes Jahr den Campingplatz zum Urlaub zu nutzen.
Anderen ist die Umgebung zu ruhig. Eine holländische Familie, die bereits in Luxemburg war, will nächstes Jahr wahrscheinlich wieder ins Müllerthal. Diese Region sei zentraler gelegen und biete einen abwechslungsreicheren Aufenthalt.
Dem Rummel der Stadt entfliehen
Ein anderer Gast ist nicht so weit gereist. Die Escherin wohnt nur fünf Minuten von der Anlage entfernt, besitzt aber zugleich einen Saisonplatz für das ganze Jahr. Hier kann sie sich zurückziehen, wenn sie dem hektischen Treiben des Stadtzentrums entfliehen möchte. Seit acht Jahren kommt sie fast täglich auf den „Gaalgebierg“. Sie bezeichnet ihn bereits als ihr zweites Zuhause.
Früher viel um die Welt gereist, mit Aufenthalten im Himalaya sowie in Nepal und der Antarktis, freut sie sich heute auf die Ruhe der natürlichen Anlage.
Eine Arbeit auf dem Campingplatz
Damit alles glatt läuft, sind fünf Personen auf dem Campingplatz angestellt. Hierbei handelt es sich um eine Sekretärin, zwei Reinigungskräfte sowie zwei Angestellte, die sich um die Außenanlagen kümmern.
Daneben arbeitet zurzeit noch ein Student in der Rezeption. Er ist durch eine Anzeige auf den Ferienjob aufmerksam geworden. Er macht diese Arbeit bereits zum zweiten Mal.
Viel Austausch mit Urlaubern
Grund für seine Motivation sei der ständige Kontakt mit Leuten verschiedenster Nationalitäten. Dies ermöglicht ihm, von seinen Sprachkenntnissen Gebrauch zu machen. Zu seinen Aufgaben gehört auch das Aufstellen von Rechnungen. Zudem klärt er die Besucher über die Sehenswürdigkeiten in Esch und Umgebung auf. Er selbst hatte in seiner Kindheit nie Ferien auf dem Campingplatz verbracht.
Doch letzten Sommer hat er seine ersten Erfahrungen gemacht. Drei Nächte lang schlief er auf dem Campingplatz. Um sich ein Bild davon zu machen, was er den Leuten verkauft.
De Maart

Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können