Samstag8. November 2025

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„D’Equipe“ lässt wachsen

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Die Umbaumaßnahmen am Schulgebäude, die neue Sporthalle: Für Claude Wiltzius gilt es, die begonnenen Projekte zu Ende zu bringen. Zudem soll ein Industriegebiet der Gemeinde mehr Geld in die Kassen spülen.

„Obwohl bei uns bislang nach dem Majorzsystem gewählt wurde, haben sich die verschiedenen Kandidaten in unserer Gemeinde bei den letzten Wahlgängen immer schon zu Gruppen zusammengeschlossen“, erklärt Claude Wiltzius.

Logo" class="infobox_img" />Bürgermeister Claude Wiltzius (Equipe)

Wiltzius ist Bürgermeister der Gemeinde Frisingen. LSAP und CSV traten als Gruppe auf; daneben gab es eine Gruppe um Gaston Gibéryen, zu der auch Wiltzius sich zählt.

„Die Wurzeln der „Equipe“ von heute gehen zurück auf 1976“, so Wiltzius.

Damals war Gaston Gibéryen das erste Mal in den Gemeinderat gewählt worden. Später wurde er dann Bürgermeister. Auch als Altbürgermeister Gibéryen nicht mehr ins Rennen um das Amt des Gemeindeoberhauptes ging – und sich seiner parlamentarischen Arbeit im ADR widmete – bestand die Gruppe weiter. Wiltzius übernahm das Ruder und wurde Bürgermeister.

Die Gruppe um den Bürgermeister wurde schnell im Volksmund zu seiner „Equipe“ und unter diesem Namen werden die Einwohner von Frisingen, Aspelt und Hellingen die Gruppe auch auf den Wahlzetteln finden.

Explosionsartiges Wachstum der Bevölkerung

„Schulisch“ hat der Bürgermeister einiges vorzuweisen. „Als ich 1994 hier angefangen habe, haben wir die Schule eingeweiht“, erzählt Wiltzius. „2007 kam unsere ‚Maison relais‘ hinzu“, so der Bürgermeister.

„Die großen Herausforderungen der nächsten sechs Jahre sind der Neubau der Gebäude für den ersten Schulzyklus in Frisingen sowie die neue Sporthalle“, sagt er. Das Behördliche ist geregelt, bald geht es an die Umsetzung. Zu alt, zu klein – die drei bestehenden Sporthallen in Frisingen, Hellingen und Aspelt werden den heutigen Wünschen nicht mehr gerecht.

„Es gab schon Anfragen, um Basketball und Handball in unserer Gemeinde zu spielen“, so Wiltzius.

Wünsche, denen die Gemeinde aufgrund fehlender Infrastruktur nicht stattgeben konnte. Die neue Halle soll 14 Millionen Euro kosten; wie alle neuen Gebäude der Gemeinde soll auch sie ein Niedrigenergiegebäude werden.

„Die Population hat sich in den letzten 30 Jahren explosionsartig entwickelt“, so Wiltzius. Zwischen 1980 und heute habe sich die Bevölkerung verdoppelt, um den Stand von ungefähr 3.930 Einwohnern zu erreichen. „Mitte 2012 werden wir die Marke der 4.000 Einwohner erreichen.“

Der Bebauungsplan anno 1976, nach dem die Gemeinde bislang noch verfährt, rechnete damals schon mit 6.000 Einwohnern. „Wir haben also noch genügend Bauland“, so der Bürgermeister.

Dennoch: Ein neuer Plan ist in der Mache! „Wir werden darin jedoch keine große Ausweitung des Bebauungsplans in Auge fassen, da wir noch einiges an Potenzial nach oben haben“. An der Grenze von 6.000 Einwohnern hält der Bürgermeister fest.

Nur ein Sorgenkind sieht Wiltzius bei der Entwicklung der Einwohnerzahl. „Hellingen ist bei ca. 650 Einwohnern stehen geblieben.“ Vor allem das Vereinsleben leide unter dem Mangel an neuen Bürgern. In der Ortschaft gebe es wohl noch Bauland, dieses werde jedoch noch landwirtschaftlich genutzt, könne also nicht real bebaut werden.

Um dem Dorf dennoch die Gelegenheit zu geben, sich zu entwickeln, bemühe die Gemeinde sich darum, neues Land im Dorfkern in den bestehenden Bebauungsplan aufzunehmen, so der Bürgermeister. Grundsätzlich, so Wiltzius, seien sich alle Parteien bereits einig geworden. Auf diese Weise könnten ungefähr 30 neue Wohnungen mitten in Hellingen entstehen.

„Unsere Devise dieses Jahr ist die Fortführung dessen, was geplant ist“, sagt Wiltzius.

„Die Projekte, die ich genannt habe, sind alle dieses oder letztes Jahr schon in Angriff genommen worden.“ Aber: „Man kann nicht mehr ausgeben, als man einnimmt“. Für neue Projekte sieht er keinen großen Spielraum.

„Die finanzielle Situation ist nicht schlecht“, sagt Wiltzius. Die Gemeinde habe aber keine Industriezone, ergo weniger Einnahmequellen als andere Kommunen.

Die zahlreichen Tankstellen in Frisingen haben ihren Hauptsitz nicht dort, zahlen ihre Steuern woanders.

Der neue Bebauungsplan soll nach Wunsch des Bürgermeisters denn auch ein Industriegebiet in Frisingen vorsehen. „Das würde uns eine Einnahmequelle über die Steuern eröffnen.“ Die Gemeinde erwirtschaftet zwar jährlich einen ordentlichen Überschuss von ca. einer bis 1,5 Millionen Euro. Eine Zahl, die sich im Angesicht von Krediten und steigenden Zinsen jedoch relativiert.