Samstag8. November 2025

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„Remich soll wieder Perle der Mosel werden“

„Remich soll wieder Perle der Mosel werden“

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In Remich vollzieht sich gerade – oppositionell gesehen – ein Generationswechsel. Der langjährige Spitzenkandidat der DP und Amtsvorgänger des aktuellen Bürgermeisters hat sich aus dem politischen Geschäft zurückgezogen.

Dasselbe gilt für die CSV- Mitglieder des Gemeinderates, die sich ebenfalls von der politischen Bühne verabschieden. Beide Parteien treten in der Moselstadt ohne Spitzenkandidat an. Charles Wagener (CSV) gibt einen Ausblick auf das, was seine Liste als Programm vertritt.

Logo" class="infobox_img" />Charles Wagener (CSV)

Der 56-jährige Banker tritt zum ersten Mal auf einer Liste der CSV in Remich an. Ganz unerfahren ist er in der Politik jedoch nicht. Er ist Sektionspräsident der CSV in Remich, sein Vater war lange Jahre Abgeordneter und Mitglied des Gemeinderates. Der Grund für seine und die Kandidatur der anderen Listenmitglieder ist einfach: „Wir als CSV wollen zurück in eine Position, um in Remich zu gestalten.“ Ein erstes Handlungsfeld, da liegt er mit dem aktuellen Bürgermeister auf einer Linie, ist in der Struktur des Rathauses erkannt.

Verwaltung modernisieren

„Die Bürger in Remich kennen ihre Verwaltung nicht“, sagt er. Ein Organigramm soll den Einwohnern die Ansprechpartner näherbringen, das Personal muss weitergebildet werden, die Öffnungszeiten seien nicht serviceorientiert. Insgesamt signalisiere das Rathaus „Abwehr“ und zeige zu wenig Initiative – auf vielen Gebieten.

Es passiere zu wenig auf dem großen Platz an der Mosel, beantragte Veranstaltungen würden verwehrt, die Wohnungsbaupolitik sei zu zögerlich, die Geschäftswelt bleibe sich selbst überlassen und der Tourismus werde nicht gefördert, lauten die Argumente. Sie folgen der großen Vision, die die CSV für Remich hat: „Remich soll wieder die Perle der Mosel werden“, sagt Wagener. Die CSV will die Ansiedelung von Filialen großer Marken fördern. „Wir haben doch in Remich keine Geschäfte mehr, in denen man einkaufen kann – außer dem Schuhgeschäft“, bemängelt Wagener, der mit neuen Shops auch der Jugend Möglichkeiten bieten will. „Da muss eine Gemeinde aktiv werden.“ Was der Geschäftswelt auch guttäte, wäre ein neuer Campingplatz, um dem Tourismus eine andere Richtung zu geben. „Wir haben hier ja fast nur Tagestourismus“, sagt Wagener und übt Kritik. „Es war nicht gut, die Eisbahn und den Camping abzuschaffen.“ Daran, dass die Eisfläche weg sei, lasse sich nichts mehr ändern – auch wenn deren Renovierung sehr wohl finanzierbar gewesen wäre.

Campingplatz muss her

Ein neuer Campingplatz muss aber wieder nach Remich, damit sich Touristen länger in der Stadt aufhalten. Hier liege der Ball genauso bei der Gemeinde wie beim Ausbau des 23 Hektar großen Gebietes „um Gewännchen“. „Es fehlt es schlicht und einfach seit langem an der Entscheidung, eine zweite Zufahrt zu genehmigen und zu bauen“, sagt er. „Wir müssen jungen Familien die Möglichkeit bieten, in Remich zu bleiben.“ Verkehr, Jugend und Stärkung der Geschäftswelt sind die Stichworte im Detail, die einer großen Vision folgen.

Kritik übt Wagener auch an der Zusammenstellung des Budgets für die Gemeinde. „Wir müssen das mal genau analysieren“, sagt er und meint die Zusammenstellung der ordentlichen und außerordentlichen Einnahmen und Ausgaben.

„Man kann doch nicht Projekte anleiern und anschließend merken: da fehlt Geld, also nehmen wir einen Kredit auf“, kritisiert er. Ein weiterer Schwerpunkt der CSV-Politik in Remich sollen Gemeinde-Fusionen sein. Wagener bemängelt, dass es in den letzten sechs Jahren verpasst wurde, mit Bous und Stadtbredimus Gespräche zu führen. „Eine Fusion ist unumgänglich“, sagt Wagener, „wir ergänzen uns“.

Auf der Agenda der CSV steht auch eine Lösung des Verkehrsproblems in Remich. Die CSV schlägt minimale Eingriffe in die bereits bestehenden Regelungen vor, um vieles zu verbessern, und hat ein großes Anliegen: „Den Tanktourismus, der unsere Hauptstraße belastet, kann man abschaffen“, erklärt Wagener. Die CSV will eine Tankstelle an der A13 hinter der Grenze auf luxemburgischem Gebiet.

Kritik kommt auch zu den Plänen des aktuellen Bürgermeisters bezüglich der Renovierung der Moselpromenade. Dass die Flaniermeile renoviert werden muss, steht außer Frage. Die Geister scheiden sich am „wie“. „Schön, aber nicht zu finanzieren“, sagt Wagener zu den aktuellen Plänen. „Ideen wie die Neugestaltung der ‚Gare Routière‘, die Konzertstätten, der Steg, usw. muss die Gemeinde bezahlen“. Die eigentliche Sanierung übernähmen „Ponts et Chaussées“ und die würden dies nicht finanzieren. Wagener wünscht sich eine pragmatische, vom Staat bezahlte Lösung für die „Esplanade“.