Sonntag9. November 2025

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„Viele Versprechen, keine Taten“

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Seit 2009 ist Ben Scheuer als Abgeordneter im luxemburgischen Parlament tätig. Bei den kommenden Wahlen tritt er zum ersten Mal auf der kommunalen Bühne auf. Er nimmt den Platz seines Vaters Jos Scheuer ein und gilt als klarer Spitzenkandidat bei der LSAP Echternach.

Die Bilanz der letzten sechs Jahre sieht laut Scheuer sehr ernüchternd aus. Aus der vorherigen Legislaturperiode wurden noch die bereits gestimmten Projekte eingeweiht, so zum Beispiel die Jugendherberge und das Trifolion.

Logo" class="infobox_img" />Spitzenkandidat Ben Scheuer (LSAP)

Ende Oktober wird von der jetzigen Mehrheit eine Verkehrsstudie vorgestellt – diese hätte schon vor sechs Jahren vorgestellt werden sollen, so Scheuer. Der Bau einer Umgehungsstraße wurde nicht realisiert, als die Gemeinde Geld hatte, und ist in Krisenzeiten erst recht nicht umzusetzen. Die CSV/DP-Mehrheit möchte die rue du Charly ausbauen und eine zweite Fahrbahn einrichten. Damit sind die Sozialisten nicht einverstanden, da es verantwortungslos sei, den ganzen Verkehr an der Kindertagesstätte und am Altersheim vorbeizuleiten. Um den Verkehr in Echternach zu entlasten, müssten nach Angaben der LSAP mehr Auffangparkplätze am Rande von Echternach gebaut werden, wenn nötig auch auf der deutschen Seite. Den Leuten müsse in Zukunft die Möglichkeit geboten werden, ihr Auto irgendwo abzustellen und gemeinsam mit einem Bus in die Hauptstadt zu fahren.

Die Jugend muss stärker gefördert werden

Echternach muss attraktiver gestaltet werden für die Jugend. „Vor zehn Jahren hatte Echternach rund 2.900 Wahlberechtigte, in diesem Jahr sind es nur noch 2.500. Diese Zahlen rühren daher, dass sich viele Jugendliche den Wohnraum in Echternach nicht mehr leisten können und deshalb in benachbarte Gemeinden oder das nahe gelegene Ausland abwandern“, beklagt Scheuer. Deshalb möchte die LSAP Wohnungen zu erschwinglichen Preisen. Beim Projekt „Aalferweier“ soll die Echternacher Bevölkerung das Vorrecht auf das Bauland haben.

In der Cité Manerchten sollen rund 250 neue Häuser entstehen. Den Sozialisten ist dies jedoch zu groß geplant, denn dann würde dort eine neue „Stadt“ mit neuer Infrastruktur entstehen.

In Zukunft braucht Echternach eine neue Schule, hier wurden laut Scheuer in der Vergangenheit viele Fehler begangen. Von der jetzigen Mehrheit wurde nie auf lange Sicht geplant, sondern maximal auf sechs Jahre. Die einzige freie Stelle befindet sich in der Nähe der Fußballplätze.

Neue Schule und „Maison relais“ für die Zukunft

Die Sporthalle wird immer wieder aufs Neue renoviert, obwohl die Einrichtung längst veraltet ist und den Sicherheitsstandards nicht mehr genügt. Hier wäre es nach Angaben der Sozialisten einfacher und kostengünstiger, einen neuen, modernen Sportkomplex mitsamt Schwimmbad zu errichten, da das Schwimmbad aufgrund unzähliger Mängel bald geschlossen wird, so Scheuer. Die Sportanlagen müssten alle an den Echternacher See ausgelagert werden. Dort sei genügend Platz vorhanden.

Das Trifolion belastet die Gemeindekassen mit rund einer Million Euro jährlich. Hier müssten die Kosten um ein Vielfaches verringert werden. Außerdem sei das Konzept des Trifolion ein falsches, es sollte ein Haus der offenen Tür sein, eine Anlaufstelle für Touristen und Einheimische. „Den Vereinen wurde bis jetzt einmal jährlich ein Saal zur Verfügung gestellt, um dort ihre Generalversammlungen abzuhalten. Jetzt müssen die Vereine 1.000 Euro für einen Saal im Trifolion bezahlen, das Trifolion wird von einem unabhängigen Komitee geleitet, jedoch sind die jetzigen Mitglieder auch alle in der Mehrheit des Schöffenrates vertreten. Wir als Sozialisten sind nicht der Meinung, dass jetzt die Vereine für die Fehlplanung aufkommen müssen“, erklärt Scheuer. Ganz verpasst hat die jetzige Mehrheit auch, neue Betriebe nach Echternach zu locken. Daher möchten die Sozialisten neue Firmen nach Echternach holen, damit auch in Zukunft die Gemeinde zusätzliche Einnahmen durch die Gewerbesteuer erhält.

In Zukunft möchte die LSAP Echternach auch ein neues Recyclingzentrum einrichten, das natürlich mit den benachbarten Gemeinden betrieben werden soll.

Die „Maison relais“ müsse auch vergrößert werden, denn sie platzt zum jetzigen Zeitpunkt bereits aus allen Nähten. „Die ‚Maison relais‘ verweigerte einigen Kindern den Zutritt, da nicht genügend Platz war. Das darf einfach nicht sein“, sagt Scheuer. Die Abteistadt gilt als Touristenstädtchen, doch auch hier blieb die Zeit stehen. Alles ist auf den Wandertourismus ausgelegt.

Die Sozialisten würden es begrüßen, wenn auch mehr auf die Jugend gesetzt würde. Die Stadt Echternach könnte zum Beispiel in Zukunft Fahrräder zur Verfügung stellen.