Save animals wirft der Gemeindeführung, dem Zirkus Atlas vom 26.8.2011 bis zum 4.9.2011 einen Stellplatz in der Gemeinde zur Verfügung gestellt zu haben. Der Zirkus würde eigenen Angaben zufolge neben einem Giraffenbullen, auch andere Wildtiere wie ein Giraffenjunges, einen Elefanten, ein Steppenzebra, peruanische Lamas und sibirische Riesenkamele zu Unterhaltungszwecken vorführe.
Bürgermeister Jeannot Bonifas versteht die ganze Aufregung nicht. Das Zirkus-Spektakel hätten sich immerhin mehr 1.000 Leute angeschaut. Die Sanitärinspektion und die Polizei hätten nichts am Zirkus beanstandet. Er genauso. „Die Tiere wurden gut behandelt“, sagte Bonifas Tageblatt.lu am Freitag. Bonifas tritt nicht mehr zur Wahl am 9. Oktober an. Bliebe er jedoch auch weiterhin Bürgermeister, würde er dem Zirkus problemlos erneut eine Aufenthaltsgenehmigung ausstellen, sagt er.
Zirkus ohne Wildtiere
Die Tierschützer weisen auf die Stadt Luxemburg und andere Gemeinden des Landes hin, in denen Zirkusse mit Wildtieren seit Jahren nicht mehr gastiert hätten. In Köln, Stuttgart, Potsdam, Kassel, Chemnitz, Speyer, Worms und München sei Zirkusbetrieben mit Elefanten, Giraffen und anderen Wildtieren das Gastieren rechtlich verboten.
Die ständigen Begleiter von Wildtiertrainern im Zirkus seien nicht etwa Rucksäcke voller Belohnungshappen, sondern Geräte, um den Tieren Schmerzen zuzufügen. „Tagtäglich wird die Rangordnung neu definiert und hierbei kommen zum Einsatz: der Elefantenhaken mit seiner metallenen Spitze (damit wird den Tieren in ihre empfindliche Haut gestochen, um ihnen Schmerzen zuzufügen), Peitschen, Knüppel oder Elektroschocker.“
Die Ansicht, Zirkusse mit Tiere seien Tradition und nicht wegzudenken, kontern die Tierschützer mit der Aussage, dass vor knapp 100 Jahren noch Menschen mit Missbildungen in Zirkussen zur Schau gestellt wurden. „Sind wir heute nicht alle der Meinung, dass diesen Menschen jegliche Würde genommen wurde? Menschen fühlen und Leiden – Tiere auch.“
Die Save Animals asbl. hofft, dass in Zukunft auch in Stadtbredimus Unterhaltung nicht auf Kosten von Tieren und Menschen stattfinden wird.
Tierschützer malträtiert
Der Zirkus Atlas musste sich bereits in der Vergangenheit Vorwürfe von Tierschützer anhören. Im Oktober 2009 waren demonstrierende Tierschützer im Oktober 2009 bei einem Gastspiel des Zirkus in Saarbrücken mit Schlägen traktiert worden. In Zweibrücken sollen Zirkus-Leute im Rathaus gepöbelt haben, weil ihnen Hilfen verweigert worden seien.
De Maart

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