Vor drei Monaten wollte Cobo mit dem Radsport aufhören, sein Geox-Team kam sogar nur mit einer Wild Card ins Rennen. Am Sonntag kürte sich der 30-Jährige in Madrid zum Gesamtsieger der 66. Spanien-Rundfahrt. „Ich bin überglücklich, dass es so aufgegangen ist“, sagte der Spanier.
Radsport in Zahlen
66. Vuelta in Spanien, 20. Etappe von Bilbao nach Vitoria über 185 Kilometer: 1. Daniele Bennati (I/Leopard Trek) 4:39:20 Stunden, 2. Enrico Gasparotto (I/Astana), 3. Damiano Caruso (I/Liquigas), 4. Sep Vanmarcke (B/Garmin), 5. Koen de Kort (NL/Skil-Shimano) … 19. Jakob Fuglsang (DEN), 35. Maxime Monfort (B), 59. Stuart O’Grady (AUS), 69. Thomas Rohregger (AUT) alle g.Z., 152. Robert Wagner (D) auf 15:48 Min., 158. Davide Vigano (I/alle Leopard-Trek) g.Z.
21. Etappe von Vitoria nach Madrid über 95,6 Kilometer: 1. Peter Sagan (SVK/Liquigas) 2:20:59 Stunden, 2. Daniele Bennati (I/Leopard Trek), 3. Alessandro Petacchi (I/Lampre), 4. John Degenkolb (D/HTC-Highroad), 5. Nikolas Maes (B/Qucik Step), 6. Pim Ligthart (NED/Vacansoleil), 7. Christopher Sutton (AUS/Sky), 8. Koen de Kort (NED/Skil-Shimano), 9. Bauke Mollema (NED/Rabobank), 10. Vicente Reynes (E/Omega Pharma-Lotto), … 24. Monfort, 37. Fuglsang alle gleiche Zeit, 71. Rohregger 0:21, 105. Wagner 0:28, 136. Vigano 0:53, 151. O’Grady 1:26
Gesamtwertung (Endstand): 1. Juan José Cobo (E/Geox) 84:59:31 Stunden, 2. Christopher Froome (GB/Sky) 0:13 Minuten zurück, 3. Bradley Wiggins (GB/Sky) 1:39, 4. Mollema 2:03, 5. Denis Mentschow (RUS/Geox) 3:48, 6. Monfort 4:13, 7. Vincenzo Nibali (I/Liquigas) 4:31, 8. Jürgen Van Den Broeck (B/Omega Pharma-Lotto) 4:45, 9. Daniel Moreno (E/Katusha) 5:20, 10. Mikel Nieve (E/Euskaltel) 5:33, 11. Fuglsang 5:50, 28. Rohregger 40:40, 93. O’Grady 3:00:13, 112. Bennati 3:25:02, 162. Wagner 5:00:07.
Nach insgesamt 3.356 Kilometern verwies der neue Vuelta-Sieger die beiden Briten Christopher Froome (+ 13 Sekunden), der bis zuletzt verbissen gekämpft hatte, und Bradley Wiggins (+1:39) auf die Plätze zwei und drei. Die als Favoriten gestarteten Vincenzo Nibali (Italien), Joaquin Rodriguez (Spanien) und Denis Mentschow (Russland) blieben ohne Chance.
Den letzten Tagessieg sicherte sich nach 95,6 Kilometern der Slowake Peter Sagan vom Team Liquigas.
Harte Zeiten
Cobos Initialzündung für den späteren Gesamtsieg war sein siegreicher Ritt auf den legendären Angliru. Danach hatte er offen über harte Zeiten gesprochen: „Anderthalb Jahre litt ich an Depressionen. Es sprangen keine Ergebnisse für mich heraus, mir fehlte die Motivation. Mein Team hatte mich gebeten, noch bis Vertragsende weiterzufahren und den Radsport soweit es geht zu genießen“. Nach seinem unerwarteten Triumph in Madrid hat der Kletterspezialist wahrscheinlich noch einige gute – vor allem besser bezahlte – Jahre vor sich.
Nachdem die Favoriten um Vorjahressieger Nibali schnell aus dem Rennen waren, hatte sich Cobo zuletzt nur noch der beiden Briten Wiggins und Froome zu erwehren. Aber der Mann im Roten Trikot parierte alle Angriffe. Die Konstanz in Person war David Moncoutié: Der Franzose sicherte sich zum vierten Mal in Serie das Bergtrikot.
Leopard-Trek mit guter Leistung
Zufrieden beendete Leopard-Trek das dritte große Eintagesrennen seiner noch jungen Geschichte. Daniele Bennati fügte dem Auftakterfolg beim Teamzeitfahren am Samstag den zweiten Etappenerfolg hinzu. Der Italiener hatte sich im Sprint gegen Enrico Gasparatto (Italien) und Damiano Caruso (Italien) durchgesetzt. Am Sonntag verpasste Bennati seinen zweiten Erfolg bei der Schlussetappe nach Madrid als Zweitplatzierter nur knapp.
In der Schlusswertung schließt Maxime Monfort als bester LEO-Profi auf Rang 6 ab. Jakob Fuglsang (Dänemark) verpasst die Top 10 als Elfter nur knapp: „Wir hatten eine gute Vuelta als Team, das sich gegenseitig großartig unterstützt hat. Die Vuelta brachte – mir persönlich und der Mannschaft – mehr als beim Start erwartet.“
Auch Sportdirektor Lars Michaelsen zog ein positives Fazit: „Wir haben unsere Ziele bei dieser Rundfahrt erreicht. Der Sieg im Teamzeitfahren war ein hervorragender Start. Das hat mir gezeigt, dass das Team fähig ist, sich aufzuopfern. Diese Einstellung haben die Fahrer das ganze Rennen über beibehalten. Sie haben immer eine Extra-Anstrengung unternommen, um die Teamkollegen in eine gute Ausgangsposition zu bringen.“
De Maart
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