Für viele Eltern ist auch heute ein psychisch kranker Sohn fälschlicherweise der Beleg für ihr eigenes Scheitern. Ein Beleg für das unsinnige Stigma, mit dem Psychotherapie und Psychiatrie in unserer Gesellschaft noch immer belegt sind.
Die Diskussion müsste andersherum geführt werden: Schlimm ist es, wenn junge oder auch ältere Mitmenschen mit ihren Problemen alleine bleiben. Ein Einzelgänger, der sich zum Beispiel als Verlierer fühlt, der in der Schule ausgegrenzt und gemobbt wird (oder es zumindest so empfindet), der unter Weltschmerz leidet und manchmal die ganze Welt hasst: So jemand muss, ob er oder wir das annehmen möchte(n) oder nicht, in psychotherapeutische Behandlung.
Doch dann geht die Rede von „Klapse“ und „Seelenklempnern“, vom „Geckenhaus“ usw. Denjenigen, die freiwillig dorthin gehen, ist das oft nach wie vor peinlich. Nach außen schieben sie daher lieber körperliche Schmerzen vor, Rückenprobleme etwa. Viele gehen erst gar nicht zur Behandlung und versuchen, den Kampf mit den inneren Dämonen mit sich selbst auszumachen.
Es schickt sich anscheinend noch immer nicht, psychisch krank zu sein! Weil es die Gesellschaft nicht zulässt!
De Maart
Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können