Montag10. November 2025

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Überzeugt in die Zukunft

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Dan Kersch ist seit 2005 Bürgermeister der Gemeinde Monnerich. Zusätzlich ist Kersch Präsident des Gemeindesyndikats Syvicol.

35 Prozent der Stimmen hat die LSAP 2006 eingefahren. Dan Kersch weiß, dass dieser Erfolg vor allem der Abwahl des vormaligen Bürgermeisters Jean-Claude Schanen (CSV) zu verdanken war. Doch er ist überzeugt, mit seiner Mannschaft die Gunst der Stunde genutzt zu haben. Monnerich hat sich mit der LSAP in den letzten sechs Jahren rapide gewandelt. „Investitionen in die Zukunft“, so Kersch, „für eine moderne Gemeinde“.

Logo" class="infobox_img" />Bürgermeister Dan Kersch (LSAP)

Dan Kersch hat eine präzise Vorstellung davon, wo Monnerich hin soll, was die Monnericher noch brauchen. Die drei Hauptpunkte für die nächsten Jahre, sollten die Bürger ihm noch mal das Vertrauen aussprechen, sind: erschwinglichen Wohnraum schaffen, die Energiewende herbeiführen, die Lebensqualität stärken.

Um den letzten Punkt zu verwirklichen, sollen weitere Infrastrukturen geschaffen werden. Daneben soll die Politik der letzten Jahre fortgeführt werden: also viel in Leute und ins Know-how der Menschen investiert werden. „Das sieht man nicht direkt, spürt es aber langfristig“, ist Kersch von diesem Schritt überzeugt.

Was die Energiepolitik betrifft, hat Kersch klare Vorstellungen. Der Energieverbrauch der gemeindeeigenen Gebäude und Infrastruktur soll durch Energieproduktion auf regenerativer Basis abgedeckt werden. Hierzu gibt es mehrere Ideen: Da Monnerich im nationalen Wind-Kataster aufgeführt wird, kommt eine Windkraftanlage in Frage.

Wohnen, Energie, Soziales

„Laut einer Schätzung könnten wir den Gesamtverbrauch der Gemeinde, ohne die Privathäuser, mit einer Windmühle abdecken“, so Kersch. Und der Bürgermeister denkt diese Idee einen Schritt weiter, wenn er von der Möglichkeit eines Solarparks spricht. Hier könnten Privatleute mitinvestieren, statt Anlagen auf ihren Dächern zu installieren. Die Gemeinde würde die Fläche zur Verfügung stellen, auf der die Solarpaneele dann optimal ausgerichtet werden könnten, um einen optimalen Wirkungsgrad zu erreichen, bei niedrigeren Kosten für Privathaushalte.

Kersch ist der Überzeugung, dass die Sozialbetreuung in der Gemeinde weiter ausgebaut werden muss, vor allem für Kinder und Senioren werde bereits sehr viel gemacht. Ab dem Zeitpunkt, da junge Leute die Grundschule verlassen, seien sie „etwas verloren“. „Das Jugendhaus braucht einen neuen Anlauf“, so Kersch. Wobei man die Jugendlichen dort abholen müsse, wo so sie sind, und nicht bloß darauf warten könne, dass sie von selber kommen.

Wohnen und Wohnqualität sind weitere Prioritäten. Zum einen wurden bereits Projekte initiiert, zum anderen könnte es eventuell neue Projekte in den Dörfern geben. Auch die Privatinitiative würde unterstützt. „Die Probleme auf dem Wohnungsmarkt sind nur in den Griff zu bekommen, wenn mehr Möglichkeiten geschaffen werden“, so Kersch, da dürfe nicht bloß eine Schiene gefahren werden. Wenn investiert wird, geht das selten ohne Kreditaufnahme. Da macht auch Monnerich keine Ausnahme. Kersch verteidigt die Investitionen der letzten Jahre. „Wir haben als Gemeinde reagiert, als die Wirtschaft in der Krise steckte.“ Gemeinden könnten flexibler arbeiten als der Staat. In den Jahren der Krise ein richtiger und wichtiger Reflex. Unter einer Voraussetzung, so Kersch: „Es müssen Projekte sein, die zukunftsträchtig sind, von denen mehrere Generationen profitieren können.“ Und diese Bedingung sieht Kersch für die Gemeinde Monnerich erfüllt. Zudem seien die Kredite in einer Zeit aufgenommen worden, als das Geld billig war. „Ich bin der Meinung, dass die Finanzpolitik, die wir machten, die richtige ist. Und ich glaube, dass die Bürger das genauso sehen.“ Dazu kommt, so Kersch, dass das investierte Geld zu großen Teilen nur vorgestreckt wurde. „Wir haben u.a. Grundstücke gekauft für seniorengerechtes Wohnen und Sozialwohnungen, dazu kommen drei Hektar Land, um ein eigenes Bauprojekt auf die Beine zu stellen.“ Dies mache fast sechs Millionen Euro aus. „Geld, das wir wiedersehen werden. Das ist keine direkte Schuld – und das müsste jeder wissen.“

Und es sei ja auch gespart worden. Alle Versicherungen der Gemeinde seien analysiert und neu abgeschlossen worden. Das habe viele unnütze Ausgaben gespart. Hinzu kämen die Einnahmen aus der Bauschuttdeponie. Dank geschickter Neuverhandlungen habe man die Erträge mehr als verdoppeln können. Mehr Geld gab es dadurch, dass die gemeindeeigenen Gebäude, etwa die Sporthallen, auch an den Staat vermietet wurden. Wer Kersch mit dem „Schuldenberg“ der Gemeinde Monnerich kommt, dem entgegnet er trocken, dass er dafür immer wieder Kritik geerntet habe, doch „keine Oppositionspartei konnte uns sagen, welches Projekt wir hätten weglassen können. Diesen Mut hat es nicht gegeben.“