Freitag7. November 2025

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Index bremst nicht die Kompetitivität

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LUXEMBURG - Drei neue Publikationen stellte die CSL am Donnerstag der Presse vor. Sie strafen all diejenigen Lügen, welche den Index für einen eventuellen Verlust der Wettbewerbsfähigkeit verantwortlich machen wollen.

Der Index sei Schuld an einer zu hohen Inflation heißt es oft. Die Gegner der automatischen Lohnanpassung benützten dieses Argument, um eine Modulierung des Systems zu fordern, sagte CSL-Präsident Jean-Claude Reding.

Die Veröffentlichungen erhält man bei der CSL:
www.csl.lu

Der stellvertretende Direktor der CSL, Sylvain Hoffmann, sagte, die Inflation sei nicht dazu geeignet, die Wettbewerbsfähigkeit zu messen, aber sie werde oft dazu benutzt, weil es ein Indikator sei, der sofort zur Verfügung stehe.

Mit ihrer Studie über die Inflation, den Index und die Wettbewerbsfähigkeit legt die Salariatskammer eine 108-seitige Studie vor, welche detailliert zeigt, dass die Inflation in Luxemburg zum großen Teil hausgemacht ist, und die automatische Lohnanpassung keineswegs die Inflationspirale antreibt; die Auswirkungen auf die Preisentwicklung seien minimal. Abgesehen davon liege die nationale Preisentwicklung durchaus innerhalb der EU-Norm. Die Unterschiede, welche im Vergleich zu den Nachbarländern existieren, beruhten vor allem auf politischen Entscheidungen. Gemeint sind die sogenannten „prix administrés“. Hätten sich der Wasserpreis, die Mieten oder die Preise der elektronischen Waren in unseren Nachbarländern so entwickelt wie bei uns, so würden diese Länder in etwa die gleiche Inflationsrate kennen. Ein hohe Inflation sei nicht unbedingt schlecht; sie sei auch Ausdruck einer boomenden Wirtschaft, das genaue Gegenteil eines Verlusts der Wettbewerbsfähigkeit.

Ölpreis

Von verschiedenen Seiten wird immer wieder gefordert, den Ölpreis aus dem Warenkorb der Inflationsberechnung herauszunehmen. Die Berechnungen der CSL würden allerdings zeigen, dass die Auswirkungen auf die Indextranchen gering wären. Die CSL hat verschiedene Szenarien durchgerechnet. Bei einem Preis von weniger als 130 Dollar pro Barrel benutzt, würden die Indextranchen sogar früher ausbezahlt werden als bis jetzt. Lediglich ab einem Barrelpreis von 130 Dollar würden sich die Indextranchen um ein bis zwei Monate nach hinten verschieben.

Laut den Ratschlägen der EU-Kommission sollen Reformen in Luxemburg garantieren, dass die Entwicklung der Löhne besser der Produktivität und Wettbwerbsfähigkeit Rechnung trage. Die Veröffentlichung „Les multiples facettes des coûts salariaux“ nimmt dieser Forderung den Wind aus den Segeln: In den letzten 15 Jahren seien die Löhne in Luxemburg langsamer gestiegen als die Produktivität. Also sei der Teil, der an die Unternehmen fließe, gestiegen. In einer Wirtschaft, die sich gut entwickle, gebe es auch höhere Löhne. Sich in der Kompetitivitätsdebatte auf die Lohnstruktur zu fixieren, sei auf lange Sicht kontraproduktiv: Die wahren Probleme blieben dabei ungelöst.

Gesundheitskasse: 40 Millionen Überschuss

Die dritte Publikation ist der finanziellen Situation der Gesundheitskasse gewidmet. Schätzungen zufolge werde die Kasse 2011 mit einem Überschuss von 40 Millionen abschließen. Insgesamt werde der Überschuss dann 120 Millionen betragen. Man könnte also durchaus den Leistungskatalog überdenken.