Freitag7. November 2025

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Die Industrie kriegt Sand ins Getriebe

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LUXEMBURG - Im Frühling rutschte der Produktionsindex der Luxemburger Industrie um 3,2 Prozent ab. Das teilte die Statistikbehörde Statec mit.

Regelmäßig werden die Industrieunternehmen in Luxemburg befragt, wie viel sie produziert haben, seien es Stahlträger oder Bücher.

Richtig gewichtet und verarbeitet finden sich dann all diese Angaben in einem Index wieder, der darüber Auskunft gibt, wie sich die Aktivität in der produzierenden Industrie entwickelt.

Saisoneffekte

Für den Zeitraum von April bis Juni sank dieser Wert um 3,2 Prozent gegenüber dem ersten Trimester des Jahres. Das errechnete Statec und weist darauf hin, dass die Saisoneffekte, also das regelmäßige Auf und Ab im Rhythmus der Jahreszeiten, bereits herausgerechnet sind. Auch die Anzahl der Arbeitstage, die von Jahr zu Jahr unterschiedlich sein kann, wurde angeglichen.

Im Winter dieses Jahres hatte die Industrie noch kräftig zugelegt: Sie war um 9,4 Prozent gegenüber dem Trimester davor gestiegen.

Neben der Entwicklung im Trimester verglichen die Statistiker auch die erste Jahreshälfte 2011 mit dem gleichen Zeitraum im Vorjahr. Besonders der Sektor „Papier, Karton, und Druckerei“ verlor. Er produzierte nur noch etwa halb so viel wie im ersten Halbjahr 2010. Hierfür – so Statec – seien Umstrukturierungsmaßnahmen eines Unternehmens verantwortlich. Einen Namen nennt Statec nicht.

Die Eisenindustrie stützt die Produktion

Den gleichen Grund nennt die Statistikbehörde für den Verlust von 24,9 Prozent in der Chemiebranche.

Den Produktionsrückgang, der den Sektor „Glas, feuerfeste Baustoffe und Keramik“ in der ersten Jahreshälfte des laufenden Jahres 2011 ereilte, erklärt Statec damit, dass Mitte 2010 eine Fabrik in dieser Branche geschlossen wurde. Auch die Sektoren Baustoffe, Plastik und Fahrzeuge produzierten weniger.

Die schwergewichtige Eisenindustrie hingegen gewann im Semestervergleich. Er produzierte von Januar bis Juni 5,8 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Aber auch sie litt im letzten Trimester und verlor 1,4 Prozent.

Auch der Bausektor fuhr die Produktion hoch. Um 4,6 Prozent. Das schlechte Wetter Ende 2010 hatte dafür gesorgt, dass viele Bauvorhaben auf den Anfang dieses Jahres verlegt werden mussten, weshalb die Bauaktivität in den ersten Wochen besonders hoch ausgefallen war. Wenig erstaunlich deshalb auch die Vollbremsung in den letzten drei Monaten. Der Bausektor ließ im Trimestervergleich um 12,3 Prozent nach.

All diese Teilbereiche führt Statec zusammen und findet in der ersten Jahreshälfte für die gesamte Industrie eine Verschlechterung von 0,9 Prozent gegenüber dem Vorjahressemester – ohne das Stahlgewerbe hätte das Minus 1,8 Prozent betragen.