Immer höhere Ansprüche stellen die Benutzer an das Internet. Wer heute Filme oder Tele über Internet herunterladen oder schauen will, muss einen sehr schnelle Internet-Zugang haben. Doch für das hochauflösende Fernsehen von morgen reichen die heutigen Kapazitäten nicht mehr aus.
Die meisten Haushalte verfügen derzeit über 6 Megabits. „Wir wollen für die ganze Bevölkerung bis 2020 1 Gigabits-Zugänge.“ Das hat Kommunikationsminister François Biltgen am Dienstag gesagt. Zusammen mit Wirtschaftsminister Jeannot Krecké hat er das Programm der Regierung für ein schnelleres Internet vorgestellt. Als Zwischenetappe sollen es bis 2015 mindestens 100 Mbits für alle sein.
Dazu muss die Kommunikationsinfrastruktur des Landes massiv ausgebaut werden. Das geht wohl über Kupferkabel. Die Regierung setzt jedoch vor allem auf Glasfaser. Derzeit sind rund 30 Prozent der Haushalte und Unternehmen an das Glasfasernetz angeschlossen. Das reicht jedoch nicht. Bis 2015 sollen bereits 80 Prozent der Bevölkerung ans das Netz angeschlossen sein.
Mit den Arbeiten wird die Post beauftragt. Sie soll schnellstmöglich das bereits im Boden liegende Glasfasernetz aktivieren. Für den Anschluss aller Haushalte, Gewerbezonen und Unternehmen an die schnellen Kommunikationswege soll das Unternehmen in den nächsten Jahre bis 130 Millionen Euro ausgeben.
Plan B
Alle drei Monate soll eine Zwischenbilanz der Arbeiten gezogen werden. Sollte die Post diese Aufgabe nicht meistern, werde man sich an andere Operateure wenden, so Wirtschaftsminister Jeannot Krecké. So wurde bereits das Mandat von Luxconnect erweitert. Das Unternehmen ist zu hundert Prozent in Staatsbesitz.
Für einen zügigeren Arbeitsablauf will die Regierung ein nationales Register für Straßenarbeiten angelegen. Überall dort wo bereits Boden ausgehoben, Straßen aufgerissen wurden, soll Leitungen mitverlegt werden. Der Staat finanziert dabei die Leitungskanäle, sodass die Telekom-Firmen bei Bedarf die Glasfaser-Kabel ohne erneut Erdaushubarbeiten ziehen können. Was Zeit aber auch Kosten erspart.
Die Gewerbezonen sollen sofort an das Hochgeschwindkeitsnetz angeschlossen werden. Eine gute Kommunikationsinfrastruktur sei ein wichtiges Standort-Argument, so Wirtschaftsminister Jeannot Krecké.
Auch wenn die Glasfaser-Kabel von der Post verlegt werden, Zugang zur Formel1-Straße (Fr. Biltgen) sollen alle Operateure bekommen. Gegen ein entsprechendes Entgelt, das die Regulierungsbehörde ILR festlegen wird.
De Maart

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