Montag10. November 2025

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Eine Vision der Zukunft

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Seit dem 1. Januar 2003 bekleidet Roland Schreiner in Schifflingen das Amt des Bürgermeisters. Nach anderthalb Mandatsperioden will er aber keine Bilanz ziehen. Eine Zwischenbilanz über die bei seinem Amtsantritt in Angriff genommene Modernisierung der Ortschaft scheint ihm angebrachter.

Wichtiger Punkt dieser Zwischenbilanz: Die Stadtentwicklung wird künftig einen neuen Rahmen haben. Die Schifflinger haben ihren allgemeinen Bebauungsplan (PAG) nämlich vollständig überarbeitet und warten nun nur noch auf grünes Licht vom Innenministerium.

Logo" class="infobox_img" />Bürgermeister Roland Schreiner (LSAP)

Der neue Bebauungsplan sei natürlich so ausgerichtet, dass Schifflingen wachsen kann. Aber moderat und kontrolliert, „fir datt mer mat der Adaptatioun vun eisen Infrastrukturen och an Zukunft nach ëmmer kënne mathalen“, so Schreiner. Und im Respekt der sozialen, ökologischen und ökonomischen Interessen, die es in einer Gemeinde gibt.

Es gehe u.a. darum, eine gewisse Lebensqualität zu erhalten, speziell im Zentrum, das einmal zu einem Ort der Begegnung werden soll. Das heißt für Schreiner aber auch, dass die Grünflächen der Ortschaft erhalten werden müssen. „Baulücke schléisse, jo, awer net mordikus alles, wat mer innerhalb vun der Uertschaft vu méigleche Bauflächen hunn, och nach ze verbauen“, unterstreicht der Bürgermeister, der für die Neugestaltung des Zentrums auch schon einen vom Schöffenrat ausgearbeiteten Masterplan parat hat, der in Kürze der Öffentlichkeit vorgestellt werden soll.

Die Philosophie dieses Masterplans sei folgende: „foussgängerfrëndlech, verkéiersberouet a konvivial“. Der Einführung des „Shared space“-Prinzips, wie es in Bartringen gerade umgesetzt wird, ist Schreiner auch nicht abgeneigt.

Urbanistischer Wandel durch neues Verkehrskonzept

Dieser Wandel werde ein langwieriger sein. Nichts, was in einer Mandatsperiode über die Bühne gehen kann. „Mais du muss eng Kéier domat ufänken … du muss jo eng Visioun hunn, Politik ass jo net nëmmen een Dagesgeschäft“ erklärt Roland Schreiner.

Und zu dieser, im Masterplan festgehaltenen Vision gehören u.a. ein Parkhaus und Studentenwohnungen in der Nähe des Bahnhofs. Für Studenten, die ganz bequem mit dem Zug zur Uni auf Belval fahren können. Studenten, die aber auch, ganz nebenbei, dem Zentrum neues Leben einhauchen könnten.

Der Startschuss für die urbanistische Metamorphose wird mit dem Baubeginn der geplanten Unterführung fallen. Der verkehrstechnische Wandel liegt dem urbanistischen nämlich zugrunde. Die Abschaffung der drei Bahnschranken dränge sich des Weiteren auf, weil Schifflingen nur Verkehrsprobleme habe, wenn diese Bahnschranken geschlossen sind.

Schritt für Schritt sollen sich danach künftige Projekte in einem von PAG und Masterplan vorgegebenen Raster zu einem kohärenten Ganzen zusammenfügen.

Um Arbeitsplätze in der Gemeinde zu erhalten bzw. um neue zu schaffen, sollen zwei Gewerbezonen entstehen. Eine etwas größere „op Herbett“, hinter der „Collectrice“ in Richtung Foetz. Und eine etwas kleinere an der Escher Straße soll wiederbelebt werden, ausschließlich mit Betrieben, die keine große Steigerung des Verkehrsaufkommens bedeuten, so Schreiner.

Ihre Jugendpolitik wollen die Schifflinger Sozialisten auch vorantreiben. Nachdem 2005 das Jugendhaus eröffnet wurde, soll nun ein kommunaler Jugenddienst geschaffen werden. So soll künftig ein Jugendbeauftragter die verschiedenen Angebote für Jugendliche koordinieren und den Jugendgemeinderat professionell betreuen.

U.a. sollen noch die Lydie-Schmit-Schule und die „Maison des générations“ ausgebaut und die energetische Sanierung öffentlicher Gebäude vorangetrieben werden.

Schifflingen wird des Weiteren eine neue Schule und eine „Maison relais“ im neuen Wohnviertel „op Hudelen“ – das die Promotoren „Domaine Floréa“ nennen – bekommen. Und oberhalb dieses Viertels soll irgendwann eine neue Mehrzweckhalle gebaut werden.

Nicht für sofort, aber Teil eines Gesamtkonzepts

Der Bau einer solchen stelle Station zwei einer Marschroute dar, die sich über die kommende Mandatsperiode hinaus erstrecke. Diese Marschroute beginne mit der Neugestaltung der place Grande-Duchesse Charlotte beim Kiosk. Unter dem Platz soll eine, im oben genannten Masterplan festgehaltene, Tiefgarage gebaut werden. Der Platz soll begrünt und darauf ein „Konschthaus“ für kulturelle Veranstaltungen errichtet werden. Dann werde die bereits erwähnte neue Mehrzweckhalle entstehen und in einer dritten Phase die alte abgerissen. Was genug Platz schaffe für einen Ausbau der sich dort befindenden Sportanlagen. Das wiederum mache das Fußballstadion beim Hallenbad überflüssig. Dieser Bereich könne dann dem Wohnungsbau gewidmet werden.