„Die DP ist bei den letzten Wahlen als stärkste Partei herausgekommen, aber in der Opposition gelandet, weil zwei andere Parteien eine Koalition gemacht haben. Dennoch haben wir konstruktiv mitgearbeitet und dem Schöffenrat viele Vorschläge gemacht“, sagt Nicolas Welsch. Vor allem am Anfang der Mandatsperiode habe man sich für jene Projekte eingesetzt, die man selber definiert habe, als man noch die Mehrheit im Gemeinderat stellte. Welsch verweist auf den Schulcampus: „Diese Pläne lagen 2005 auf dem Tisch. Und wir haben Druck gemacht, damit diese Projekte verwirklicht werden. Was ja auch geschehen ist und was wir auch begrüßen“, so Welsch.
" class="infobox_img" />Oppositionsrat Nicolas Welsch (DP)
Allerdings bedauert er, dass die Sporthalle noch nicht fertig ist. Da habe der Schöffenrat Fehler in der Finanzplanung gemacht. „Sie haben sich um 5,8 Millionen bei den Einnahmen der Gewerbesteuer geirrt, weil man zu pessimistisch war.“ Einen Mangel an Vertrauen in die Luxemburger Wirtschaft hält er den Vertretern der Mehrheit vor. Außerdem hätte die Gemeinde es bisher versäumt, ein Grundstück in der Gewerbezone gewinnbringend zu verkaufen. Sechs Millionen Euro wären das, so Welsch.
Wohnungsbau
Ein anderes Thema, das ihn beschäftigt, ist der Wohnungsbau. Wohl sei das Projekt „Hinter Thommes“ in Angriff genommen worden, aber auf „Leyebierg“ sei bisher noch nicht viel geschehen. „Da weiß man noch gar nicht, wie lange es dauert, bis der erste Stein steht.“ Auch für ältere Mitarbeiter sei nichts geschehen. Er spricht den Einkauf von Kapazitäten in Nachbargemeinden an, aber auch das Thema Betreutes Wohnen.
„Wir verpflichten uns auch, etwas gegen den Durchgangsverkehr zu unternehmen“, fährt Welsch fort. 11.000 Fahrzeuge führen täglich durch Schüttringen, Münsbach und Schrassig. „Das wird immer schlimmer“, so Welsch, der die Ursache dafür darin sieht, dass die anderen Verkehrswege dicht sind. Der Schleichweg führt eben durch die Gemeinde Schüttringen. Sich zusammenschließen, um mehr Druck aufzubauen, sei eine Möglichkeit, Lobbying zu machen. Hinzu käme die Förderung des öffentlichen Transports und der „Mobilité douce“.
Bei der Bebauungspolitik müsse man bedenken, dass in Schüttringen dreimal mehr Leute leben als 1970. Zudem seien überdurchschnittlich viele Arbeitplätze geschaffen worden. Schüttringen sei attraktiv für Wohnungsbau und Betriebe, der Bedarf an bezahlbarem Wohnraum sei hoch, „aber es ist uns wichtig, dass die natürlichen Ressourcen dabei nicht auf der Strecke bleiben.“ Darüber habe man auch unter DP-Mandat schon viel nachgedacht. Den neuen Bebauungsplan, so bedauert er, habe man hinter verschlossenen Türen ausgearbeitet. „Wir verpflichten uns, das in offenem Dialog mit den Bürgern auszuarbeiten und die Gemeinde harmonisch und moderat wachsen zu lassen. Und dazu, das Projekt ‚Leyebierg‘ möglichst schnell voranzutreiben.“
CO2-Ausstoß
Um den CO2-Ausstoß in der Gemeinde zu senken, gedenkt Welsch, eine professionelle Energieberatung „sozusagen gratis“ zur Verfügung zu stellen, ähnlich wie in der Hauptstadt. Dazu gehört auch, dass die Gemeinde mit gutem Beispiel vorangehen soll. Schon lange habe man gefordert, dass auf dem Dach der neuen Sporthalle Solarenergie genutzt wird. Wenig erfreut war man allerdings darüber, dass den Bürgern jetzt vorgeschlagen wird, diese Anlage mitzufinanzieren und eine bestimmte Anzahl Quadratmeter Sonnenkollektoren zu erwerben. Als Gemeinderat habe man nämlich dazu keine Informationen. „Nicht transparent und nicht demokratisch“ findet Welsch das, auch wenn begrüßt wird, dass dieses Dossier sich bewegt.
Allgemein wünscht sich der DP-Politiker eine bessere Informationspolitik. Die Internetseite der Gemeinde findet er „armselig“, mehr Aufklärungsversammlungen sind ein weiteres Anliegen, das seine Partei hat, ebenso wie die Aufwertung der Gemeindekommissionen. „Die zukünftige Entwicklung unserer Gemeinde stellt uns vor eine große Herausforderung. Ohne Zusammenarbeit mit dem Bürger geht es nicht. Und ohne gewissenhafte, transparente und kompetente politische Führung auch nicht.“
De Maart
Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können