Der erste Kampf der Sportlerin des Jahres 2010 dauerte am Samstagabend gerade einmal 54 Sekunden. Ihre Spezialtechnik Uchi-Mata (Drehung, bei der man den Gegner über das nach hinten geschwungene Bein wirft, d. Red.) erlaubte es Marie Muller demnach, kurzen Prozess mit ihrer ersten Gegenerin der -52-kg-Kategorie auf dem luxemburgischen Tatami zu machen. Nach vier weiteren gewonnenen Kämpfen stand sie dann zum ersten Mal in der Coque in einem Finale.
Steckbrief Marie Muller
o Geboren am 29. Juli 1985
o Lebt in Steinbrücken und in Stuttgart.
o Gewichtsklasse: -52 kg
o Vereine: KSV Esslingen (D), JJC Bonneweg
o Palmarès (u.a.): 2011: 2. Platz beim Weltcup in San Salvador, 3. Platz beim Worldcup in Puerto la Luz, 1. Platz bei den JPEE in Liechtenstein, 2010: 1. Platz beim Weltcup in Birmingham, 1. Platz beim Weltcup in Tallinn, 2009: 1. Platz der JPEE in Zypern, 2. Platz beim Weltcup in Apia
Und auch dort behielt die in Bonneweg und Esslingen lizenzierte Judoka die Oberhand. „Ich bin sehr zufrieden. Es lastete ein großer Druck auf meinen Schultern. Ich musste schon etwas beißen, denn es war ein harter Wettkampf mit sechs Kämpfen,“ so die Siegerin nach ihrem Finalkampf.
Dieser Goldmedaille könnte am kommenden Wochenende beim Weltcup in Rom eine weitere folgen. Das Punktekonto der derzeit 15. des internationalen Rankings soll jedenfalls weiter aufgestockt werden, damit das große Ziel, Olympia 2012, Wirklichkeit wird. „Meine Teilnahme steht ja noch nicht fest, ich habe noch bis April Zeit,“ so Marie Muller am Samstag.
Eine weitere Gelegenheit bietet sich ihr am 16. Oktober beim Grand Prix in Abu Dhabi. Noch sind es 305 Tage bis zur Olympiade, doch für die ambitionierte Kämpferin zählt jeder einzelne: „Es sind noch sieben Monate bis zur definitiven Qualifikation. Ich will noch ein paar Punkte“, und fügt hinzu: „Ich denke, es sieht eigentlich ganz gut für mich aus.“
Unterstützung
Etwas, das ihr momentan dabei in die Karten spielt, ist die Unterstützung der aufsteigenden Talente der Nationalmannschaft. „Es ist gut, dass das Team wächst. Nur so kann man sich gegenseitig unterstützen,“ so Muller.
Vor allem der Auftritt von Lynn Mossong bei der WM in Paris bleibt im Gedächtnis. Ihre beiden gewonnenen Kämpfe erlaubten es der Luxemburgerin, auf Weltranglisten-Platz 61 vorzustoßen. „Lynn (Mossong) und Manon (Durbach) begleiten mich zum Weltcup. So etwas ist enorm wichtig“, meinte die 26-Jährige.
Der Alltag der Sportlerin ist fest geregelt und auf ihr Ziel ausgerichtet: „Ich kann lange ausschlafen. Vormittags gestalte ich mein Krafttraining selbst, danach geht es zur Physiotherapie. Abends steht Techniktraining mit anschließenden Randori (Kämpfe) auf meinem Programm.“
Die Voraussetzungen sind gegeben, und die Zeichen stehen gut, dass „Gold-Marie“ zum zweiten Mal an den olympischen Spielen teilnehmen wird. Stichdatum für ihre Qualifikation ist am 1. Mai 2012.
De Maart

































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