Das Interesse für die Politik kam bei Fränk Arndt nicht von heute auf morgen. „Ich muss weit ausholen“, sagt er und erzählt, dass sich schon die Großmutter im ‚Foyer de la femme‘ engagierte, die politische Aktualität zuhause also immer ein Thema war. Der gelernte Schlosser Fränk Arndt wechselte nach Abschluss seiner Lehre auf die Wiltzer Circuit Foil, nahm an den Delegationswahlen des OGBL teil, wurde Präsident der Delegation und übte diese Aufgabe 15 Jahre lang aus. Er trat der LSAP bei und nahm vor 18 Jahren zum ersten Mal an den Kommunalwahlen in Wiltz teil. Es reichte für Platz 8.
" class="infobox_img" />Bürgermeister Fränk Arndt (LSAP)
Das zweite Mal schaffte er dann den Sprung in den Gemeinderat. Als die LSAP 1999 wieder das politische Ruder in Wiltz übernahm, wurde er Schöffe und dann 2009 Bürgermeister. „Man merkt, dass mit Romain Schneider und Marco Schanck nun zwei weitere Minister aus dem Norden wichtige Ämter auf Landesebene bekleiden. Sie haben vielen Projekten, die wir seit geraumer Zeit schon hatten, den entscheidenden Stoß gegeben“, sagt Arndt. Aber auch das City Management von Wiltz, welches seit knapp einem Jahr in den fachkundigen Händen einer luxemburgischen Marketingfirma liege, sei ein bedeutsamer Schritt nach vorne gewesen. Wiltz erhielt als „Capitale des Ardennes“ ein klares Profil und will diesem Titel auch (wieder) gerecht werden.
Es gibt eine Zukunft
Das Projekt „Wiltzer Terrassen“ konnte durch die Anregungen des City Managements verwirklicht werden. Aus der Grand-rue in der Oberstadt soll bald eine „Shared Space“- Zone werden. „Wir warten auf die Umklassierung der Großstraße. Dann erst können wir loslegen.“ Das Argument, die Geschäftswelt in Wiltz sei eingeschlafen, lässt der Bürgermeister nicht mehr gelten. „Wissen Sie, dass fünf neue Geschäfte hier eröffnen? Wir träumen nicht mehr davon, ein großes Unternehmen nach Wiltz zu locken. Aber in Weidingen haben wir beispielsweise ein Industrieterrain gekauft. Dort können wir jetzt selbst entscheiden, wer sich dort niederlässt.“
Auch die Studenten, welche Ende 2012 ihr Studium im Wiltzer Schloss aufnehmen werden, werden der Stadt guttun. „Es mag eine Portion Glück dabei gewesen sein, aber wir hatten den Mut, das Schloss zu mieten und selbst nach Investoren zu suchen.“ Nun kommt eine Universität und Leben nach Wiltz. Auch Niederwiltz erhalte als zweites Zentrum ein neues Gesicht.
„Die Sicherheit auf der Lann wird durch intelligente Ampeln verstärkt. Wir haben vor Jahren ein Mobilitätskonzept ausgearbeitet, das wir nach und nach in ganz Wiltz umsetzen.“ Auf dem Gelände des ehemaligen Monopol-Geschäftes entstehen 38 Wohneinheiten. Ein großer Supermarkt, „Hëllef doheem“, die Polizeistelle und die Post werden hierhin umziehen. „Niederwiltz wird eine große Aufwertung erfahren.“ „Wir liegen aufgrund der Niederwiltzer Kirche in einer geschützten Zone. Deshalb mussten die Pläne mit ‚Sites et Monuments‘ abgeklärt werden. Das hat uns viel Zeit gekostet. Wir haben aber nun die Baugenehmigung erhalten“, antwortet Arndt. Ein Problem sei offensichtlich der Einzelwohnungsbau. „Da muss man sich aber auch die Frage stellen, was die Landespolitik mit dem PAG-Gesetz verbrochen hat. Wir haben aber auch keine Privateigentümer, die ihr Land verkaufen möchten. Auf das Areal der Industriebrachen, auf die Fußballfelder in Niederwiltz und auf das Bahnhofsviertel wurde ein ’schéma directeur‘ gelegt. In zwei bis drei Jahren sollten wir auch aus dem Gelände der ehemaligen Tarkett/Eurofloor zumindest eine grüne Fläche gemacht haben.“ Bis zu 700 Wohnungen können dort entstehen und zirka 430 Arbeitsplätze. „Wir sprechen aber dann von einer Entwicklung von 15 Jahren. Die Infrastrukturen von Wiltz müssen das ja auch tragen können.
Wir setzen den Rahmen, ob das alles kommen wird, muss die Entwicklung zeigen.“ Über die Zukunft des Wiltzer Krankenhauses wurde auch viel geredet? „Wir haben immer darauf gepocht, dass man uns Alternativen bietet. Wir mussten die Entbindungsstation aufgeben, aber wir bekommen ein Kompetenzzentrum für Augenheilkunde, eine leistungsfähige Radiologie mit einem neuen Scanner. Tageschirurgie, Poliklinik, HNO und Gynäkologie bleiben. Eine Akutgeriatrie wird im Krankenhaus funktionieren. Und eine Tagespsychiatrie wird kommen. Wir sprechen noch mit den Ministern Bartolomeo und Schneider über ein Ärztehaus.“ Wiltz hat auf medizinischer Ebene fusioniert.
De Maart
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