Bei der Debatte mit François Biltgen ging es vor allem um die Studienorientierung sowie die verbesserungswürdige Studieninformation für Schüler. Bereits am ersten Tag der REEL wurde die Debatte in einem Workshop vorbereitet, um die Hauptanliegen der Studenten zu definieren.
Zu Beginn der Diskussionsrunde, die vom Le Quotidien-Redakteur David Marques moderiert wurde, zog der Hochschulminister noch einmal eine kurze Bilanz über die Studienbeihilfen. Diese Bilanz fällt sowohl für den Minister als auch für die ACEL positiv aus. Die Angst, dass das Gesetz nicht sozial sei, habe sich nicht bewahrheitet, so Biltgen. „Studenten sind keine Kinder mehr und können meiner Meinung nach Verantwortung übernehmen.“ Deswegen findet er es auch gut, dass die finanzielle Unterstützung nun direkt an die Studenten geht. Zudem erlaube dieses System jedem, ein Studium im Ausland zu beginnen, was dem Minister zufolge eine wertvolle Erfahrung sei.
Reform
Die ACEL ist besonders darüber erfreut, dass durch die Reform fast jeder Student die Studienbeihilfe anfordert und man somit über genauere Zahlen zum Studententum in Luxemburg verfügt. Jetzt gelte es, von diesem Vorteil zu profitieren.
Zum Beispiel könnten diese Zahlen genutzt werden, um die Studieninformation und Studienorientierung zu verbessern. Hier liege vieles noch im Argen, so die ACEL. Ein Drittel der luxemburgischen Studenten würde ihr Studium abbrechen und ein weiteres Drittel würde das Studium wechseln. Diese Statistik ist für die ACEL der Beleg, dass etwas an der Studienorientierung verändert werden müsse. Für den Hochschulminister geht es vor allem darum, die Ursachen für die Studienabbrüche auszumachen, um dann gezielt vorgehen zu können.
Bessere Information
Den Studenten zufolge müssten die Schüler bereits im Gymnasium besser informiert werden. Vor allem der SPOS arbeite in diesem Bereich nicht effektiv genug.
Auf der „Foire de l’étudiant“ werde man zwar mit Informationen überflutet, jedoch könnten viele nichts mit einem solchen Informationsüberschuss anfangen. Die Schüler müssten bereits im Vorfeld auf die „Foire“ vorbereitet werden, fordern die Studenten.
Biltgen stimmt in diesem Punkt mit den Studenten überein und erklärte, dass eine „Maison d’orientation“ Abhilfe schaffen könnte. Doch auch diese helfe nur denjenigen, die sich gezielt informieren wollen, kritisiert die ACEL.
Keinen Einfluss
Laut Biltgen habe das Hochschulministerium keinen Einfluss auf die Informations- und Orientierungskampagnen der einzelnen Schulen. Einige Gymnasien würden jede Menge Anstrengungen in diesem Bereich unternehmen, andere eben weniger. Der Hochschulminister gab der ACEL noch einen Rat mit auf den Weg. In diesem Zusammenhang sollen sie sich mit der Bildungsministerin zusammensetzen. Sie sei sicherlich bereit, über diese Problematik zu diskutieren.
Ein weiteres Thema der Debatte war die künftige Studentendelegation auf der Uni.lu. Die ACEL begrüßt diesen Gesetzentwurf und hofft, dass hierdurch die Interessen der Studenten besser vertreten werden. Biltgen rechnet damit, dass das Gesetz für den Schulanfang 2012 in Kraft tritt.
Wichtiger Austausch
Nach der konstruktiven Debatte zeigten sich die Studenten zufrieden mit dem Ergebnis. Nachdem sie dem Minister ihre Anliegen erläuterten, lag der Ball bei ihm. Für François Biltgen war es wieder einmal ein guter Austausch mit den Studenten. „Das Feedback der Studenten hilft mir enorm weiter bei meiner Arbeit. Die REEL ist optimal für den Austausch mit den Studenten und lässt uns in einer gewissen Kontinuität arbeiten“, so der Minister.
Anschließend lud der luxemburgische Botschafter Alphonse Berns die REELaner und ihre Gäste zum einem Essen in die Botschaft ein. Berns hatte die Debatte zuvor mit viel Interesse verfolgt und war froh, den REEL-Veranstaltern etwas unter die Arme greifen zu können. „Es war eine äußerst interessante Diskussionsrunde“. Berns nahm bereits an der REEL in Lausanne teil und es war für ihn auch selbstverständlich, dass die Brüsseler Studenten bei der Organisation auf die Unterstützung der Botschaft zählen konnten.
De Maart











Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können