Die luxemburgische Nummer 1 hatte mit der Qualifikantin Anne Keothavong (GBR, 93) eine schwere, aber keine
unlösbare Aufgabe vor der Brust. Am Ende stand dennoch eine Niederlage in drei Sätzen (3:6, 6:1, 3:6).
Neben dem leichten Weltranglistenvorteil stieg die 28-jährige Minella mit dem Selbstvertrauen vom vergangenen Jahr (dritter Einsatz in Luxemburg) ins Turnier ein.
Keothavong vor
Keothavong stieß vor Jahresfrist an gleicher Stätte bis ins Halbfinale vor und scheiterte nur an der Open-Siegerin Roberta Vinci. Auch das einzige bisherige Duell (2005) in Monzon (ESP) ging an die Britin. Für Mandy Minella war es gestern der 9. Auftritt auf Kockelscheuer, zum vierten Mal in Folge stand die 25-Jährige im Hauptfeld. Einen Sieg schaffte die 1,78 m große Luxemburgerin aber nicht.
Ein Sieg in Darmstadt und das Finale beim ITF-Turnier Anfang Oktober in Kofu (JAP) hatte aber das Selbstvertrauen von Mandy Minella gestärkt. Und so trat sie auch auf: kraftvoll, resolut und selbstbewusst. Witzig war, dass beide Spielerinnen gestern fast den gleichen Dress trugen, ganz in Schwarz mit gelbem Besatz.
Unterstützung des Publikums
Trotz zweier Doppelfehler brachte Minella ihren ersten Aufschlag nach 12 Bällen durch, gestärkt mit den Zuschauern im Rücken, die wie eine Wand hinter der luxemburgischen Nummer 1 standen. Sowohl die Luxemburgerin als auch die Qualifikantin brachten ihre Aufschläge bis zum 2:2 durch. Im 5. Spiel schlichen sich im Spiel von Minella leider einige Fehler ein, die Keothavong zum Break nutzte. Die Reaktion der Luxemburgerin sollte folgen, sie lag mit 40:15 zum Rebreak in Führung und konnte nicht abschließen. Der Knackpunkt in diesem Durchgang, der schließlich mit 6:3 an die Britin ging. Auffallend war, dass Minella in diesem Satz die langen Ballwechsel fast alle verlor.
Ganz anders hingegen war der Auftritt der Heimspielerin im zweiten Satz, die in einem guten Match das Heft in die Hand nahm und ihre Gegnerin zu Fehlern zwang. Minella schaffte auf Anhieb ein Break, brachte ihren Aufschlag zu null durch und ließ ein zweites Break folgen. Keothavong schaffte zwar anschließend ein Rebreak, die Luxemburgerin war aber gefestigt genug, diesen Satz mit 6:1 zu gewinnen. Ihr zweiter Satzerfolg auf Kockelscheuer nach 2009 gegen Suarez Navarro (ESP). Die Britin leistete sich in Satz zwei vier Doppelfehler.
Entscheidungssatz
Der Entscheidungssatz spielte demnach Schicksal über das erste Weiterkommen der Spora-Spielerin. Ein dritter Satz, den beide Spielerinnen mit viel Respekt und Nervosität angingen.
Keothavong konnte den ersten Aufschlag von Minella breaken und ging mit 2:0 in Führung. Die Luxemburgerin glich aus, wurde aber wieder gebreakt. Minella konnte erneut reagieren, brachte aber drei Chancen (40/0) zum Rebreak nicht durch.
Und damit wurde ihr Selbstbewusstsein erneut im 6. Spiel zerstört, und das sollte sich Mandy Minella leider nicht zurückholen. Die Escherin durfte den Centre-Court im letzten Spiel des Abends aber erhobenen Hauptes verlassen.
Gelungene Überraschungen
Der zweite Tag der Hauptrunde der BGL BNP Paribas Open kam insgesamt nicht um die traditionellen Überraschungen herum. So war das Turnier für die Nr. 2 der Setzliste, Anastasia Pavlyuchenkova (RUS), beendet, bevor es richtig begonnen hatte. Nach einem deutlichen Erstsatzsieg und einer 3:0-Führung im dritten Satz musste die Weltranglisten-15. den Sieg an die 20-jährige Rebecca Marino (CAN, 62) abtreten.
Zuvor hatte sich schon Daniela Hantuchova (SVK, Nr.8) vorzeitig verabschiedet. Für die Weltranglisten-25. war es der achte Auftritt in Luxemburg und die erste 1/16-Finalniederlage. Nach einem Sieg gegen Lucie Hradecka (CZE) 2009 gelang dem „lucky loser“ am Dienstag in einem Endlosmatch (2:27 Stunden) die Revanche und ein weiterer Publikumsliebling war raus: „Ich habe drei gute Gelegenheiten ausgelassen, zudem haben die Linienrichter einige Ausbälle übersehen. Ich war deshalb frustriert, aber eigentlich hätte ich es besser wissen müssen“, so Hantuchova.
Eine weitere kleine Überraschung war der Sieg der Qualifikantin Alexandra Cadantu (ROM, 104) über Anastasiya Yakimova (BLR, 61).MB
De Maart

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