Donnerstag13. November 2025

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„Zwischenstation“

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Maurice Deville erzielte am Wochenende sein zweites Saisontor für den SV Elversberg in der deutschen Regionalliga West. Dabei soll es aber nicht bleiben.

Der 19-jährige Nachwuchsnationalspieler will seinem Vater jedenfalls in nichts nachstehen und bastelt fleißig an der Profikarriere.

Steckbrief Maurice Deville

o Geboren am 31. Juli 1992

o Position: Stürmer

o Aktueller Verein: SV Elversberg (Regionalliga West/4. Liga in Deutschland)

o Bisherige Vereine: Swift Hesperingen, Alemannia Aachen (D)

„Im Moment läuft alles super. Ich durfte am Wochenende wieder einmal von Beginn an auf dem Platz stehen und habe nun schon zwei wichtige Tore geschossen. Das verleiht natürlich jede Menge Selbstbewusstsein“, so der 19-jährige Stürmer am Dienstag. Erst in der Sommerpause hatte er Alemannia Aachen den Rücken gekehrt, nachdem er dort keine Zukunft für seine Profikarriere mehr sah und der Konkurrenzdruck zu groß wurde.

In die Wiege gelegt

Dem Torjäger des SV Elversberg wurde das runde Leder aber bekanntlich auch in die Wiege gelegt. In der Familie Deville zählt Vater Frank 34 Einsätze für die Luxemburger Nationalmannschaft, dessen Bruder Laurent kam in den frühen 2000ern auf 17 Aufritte im Dress der „Roten Löwen“.

Der Stürmer, der seine erste Lizenz beim Swift hatte, ist dementsprechend dankbar für die familiäre Unterstützung. „Hier in Hesperingen habe ich als kleiner Junge immer mit Freunden und meinem Vater Fußball gespielt. Auch heute beobachtet und verbessert er mich noch immer und sieht sich meine Spiele in Elversberg an“, meint Deville, der seinen aktuellen Aufenthalt in Luxemburg mit der Berufung für das A-Nationalteam erklärt.

Kein Zurück

Ansonsten hält sich der Stürmer nur noch sporadisch in Luxemburg auf, um Familie und Freunde zu besuchen. Im Alter von 15 Jahren hat Maurice Deville damals den Schritt ins Ausland gewagt, und bereut es keineswegs: „Zurück nach Luxemburg will ich nicht. Auch wenn Elversberg für mich nur eine Zwischenstation darstellt, soll es hier in Deutschland für mich weitergehen. Wenn es weiter so gut für mich läuft und ich regelmäßig meine Tore mache … Ich möchte entweder in eine zweite Mannschaft eines Profivereins, oder in die zweite Liga, denn hier wird der bessere Fußball geboten.“

Dies ist auch der Grund, warum für den Luxemburger die Berufungen für die U21 in den Hintergrund rücken: „Ich blicke derzeit auf den Verein, denn ich will unbedingt Profi werden. Das Problem bei der U21 ist, dass die Spiele oft mit meinen Ligaspielen kollidieren und ich mich dann für Elversberg entscheiden muss.“

Wichtige Tipps

Doch auch wenn er nicht immer für die Elf von Reinhold Breu zur Verfügung steht, so hat ihm der neue Sportdirektor bereits einige wichtige Tipps mitgegeben: „Er hat einen Ernährungsberater organisiert und für eine bessere Vorbereitung auf die Spiele gesorgt. Es herrscht jetzt mehr Disziplin.“

Seine schönste Erinnerung an ein Spiel mit einer Luxemburger Nationalelf war das letzte Spiel der Qualifikationsrunde der U17 vor drei Jahren gegen die finnische Auswahl: „Das war ein ganz besonderer Moment. Wir haben unter Jeff Saibene den Einzug in die Eliterunde geschafft. Das war die beste U17, die Luxemburg je hatte. Wir haben Geschichte geschrieben.“

Mangelnder Ehrgeiz

Warum nicht mehr Spieler aus dieser Generation im Ausland unter Vertrag stehen, erklärt sich der 19-Jährige durch mangelnden Ehrgeiz. „Es gibt bestimmt einige, die nicht von ihrer Familie getrennt leben wollen. Aber das war bei mir nie so. Ich verdiene hier mein Geld, und daran soll sich so schnell auch nichts ändern.“

So rosig es derzeit auch für den Torjäger aussieht, lief es bei seinem Verein nicht von Beginn an. Ein Jochbeinbruch während der Vorbereitungsphase warf ihn weit zurück.

Aufgeblüht

Erst mit dem rezenten Trainerwechsel blühte Deville auf: „Es hatten sich Stammspieler verletzt. Ich habe zudem zwei Tore für die zweite Mannschaft erzielt. So ist der neue Trainer eben auf mich aufmerksam geworden. Mein größtes Glück war, dass es nicht so gut für Elversberg lief und man mir die Chance gab, mich zu beweisen. Was ich dann auch getan habe.“

Angekommen ist er dennoch nicht: „Noch habe ich nicht so viel erreicht wie mein Vater. Union Berlin, das ist schon etwas ganz anderes. Aber er sagt mir immer wieder, dass ich es schaffen kann, wenn ich immer hundert Prozent gebe.“