Donnerstag13. November 2025

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Marie Muller erneut auf dem Podium

Marie Muller erneut auf dem Podium

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Als Marie Muller 2009 die Reise nach Apia antrat, hatte ihr Auftritt beim Worldcup schon eine Art Pionierarbeit und Unterstützungshilfe.

Beim schwach besetzten Turnier auf Samoa konnte die Luxemburgerin vor zwei Jahren die Silbermedaille gewinnen. Am Wochenende feierte die Sportlerin des Jahres ihr Comeback auf der polynesischen Insel, und im Tropenparadies sollte ihr mit einem weiteren Podiumsplatz ein neuerliches Traumergebnis gelingen.

Gehobenes Niveau

Zwar hatte der Weltcup auf Samoa wegen der beschwerlichen und teuren Anreise erneut nicht den üblichen Anklang, dennoch war das Niveau weitaus gehobener als noch vor zwei Jahren.

Marie Muller trat am Freitag in der mit 13 Damen besetzten Gewichtsklasse -52 kg an, wo die Luxemburgerin als Nummer 1 der Setzliste mit einem Freilos beginnen dufte und damit schon im Finale der Vorrundengruppe A stand. In diesem Finale traf die 26-Jährige auf Shayanne Stuart, die zuvor Emma Rouse (NZL) bezwingen konnte.

Genau die gleiche Paarung hatte es zum gleichen Zeitpunkt (Viertelfinale) schon vor zwei Jahren in Apia gegeben, und damals konnte Muller die Australierin problemlos bezwingen. Und auch diesmal war die 20-Jährige absolut chancenlos, auch wenn es 4:21 dauerte, bis Muller zum entscheidenden Ippon ausholte. Das Halbfinale wurde schlussendlich zum EJU-Duell, mit zwei Deutschen, einer Türkin und einer Luxemburgerin. Alle drei Konkurrentinnen liegen in der Weltrangliste knapp hinter Marie Muller.

Finale verschenkt

Die Judoka des KSV Esslingen traf in diesem Halbfinale auf Mareen Kräh. Die 27-jährige Deutsche kann auf ein erfolgreiches Palmares zurückblicken, mit u.a. zwölf Medaillen bei Weltcups, Grand Prix und Grand Slams, davon zwei Siege sowie eine Bronzemedaille bei der WM 2008 in Tokio. Die beiden Judokas kennen sich gut aus den Bundesligaauseinandersetzungen, international traf man erstaunlicherweise noch nicht aufeinander. Die Luxemburgerin dominierte den Kampf, auch wenn beide mit Shido bestraft wurden.

Leider brachte eine Unaufmerksamkeit Muller auf die Verliererstraße. Ihr Coach Ralf Heiler kommentierte die Ippon-Niederlage nach 2:14 wie folgt: „Durch einen unnötigen Fehler hat Marie das Finale verschenkt“, die Sportlerin selbst nahm es später auf Facebook mit Humor: „Zum Glück habe ich noch Bronze geholt, nachdem ich mir im Halbfinale völlig unnötig ins Bein geschossen habe.“

Keine Siegchance

Beim Kampf um Platz drei stand ihr Angelica Delgado gegenüber, eine durchaus lösbare Aufgabe, auch wenn die Amerikanerin als Titelverteidigerin in Apia angriff. Schon zweimal standen sich die beiden Kämpferinnen gegenüber: beide Male hieß die Siegerin Marie Muller. Und auch diesmal blieb die 21-jährige amerikanische Meisterin (2010) ohne jede Siegchance, Marie Muller ging schnell und leicht mit Wazari in Führung, den Delgado nicht mehr kontern konnte.

Das Finale wurde zur rein deutschen Auseinandersetzung, die die olympiaerfahrene (2008) Romy Tarangul gegen Mareen Kräh gewinnen konnte.