Freitag7. November 2025

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Berlusconi vor Gericht

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Am Montag ist Silvio Berlusconi vor Gericht erschienen. Doch anstatt über den Korruptionsfall zu reden, zog Berlusconi es vor über Politik zu reden.

Silvio Berlusconi hat sich am Montag erneut in Mailand vor Gericht verantworten müssen. Es ging um den Korruptionsprozess David Mills gegen den italienischen Ex-Regierungschef (75). In einer Videoschaltung aus London war die Zeugenbefragung seines ehemaligen Anwalts Mills angesetzt, der für falsche Aussagen in Prozessen Geld von ihm bekommen haben soll. Mills belastete Berlusconi allerdings nicht, will von ihm keine 600. 000 Dollar (460.000 Euro) für Gegenleistungen bekommen haben.

Logo" class="infobox_img" />Sein Amt ist Berlusconi los, der Ärger mit der Justiz bleibt. (Foto: Reuters)

Dem Ex-Premier wird in dem Korruptionsverfahren vorgeworfen, den Briten für Falschaussagen in den 90er Jahren bezahlt zu haben. Er habe das Geld von dem Reeder Diego Attanasio erhalten haben und nicht von Berlusconi, so Mills. Der Reeder habe aber immer verneint, Mills die Dollar gegeben zu haben, hielt die Staatsanwaltschaft dem Zeugen daraufhin entgegen. Mills war in der Sache 2009 von einem Mailänder Gericht zu viereinhalb Jahren Haft verurteilt worden. 2010 entschied jedoch das Kassationsgericht in Rom auf Freispruch wegen Verjährung.

Berlusconi nahm an der Sitzung teil. Er äußerte sich in einer Gerichtspause vor italienischen Journalisten jedoch nicht zu dem Fall, sondern zur Tagespolitik: Er habe nie davon gesprochen, der Regierung unter seinem Nachfolger Mario Monti „den Stecker zu ziehen“ und Neuwahlen zu wollen, sagte er. Monti versucht gerade, Italien mit einem drastischen Reformkurs aus der Schuldenkrise zu bringen.