Donnerstag6. November 2025

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Groben und Nothum messen sich an Weltelite

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Der Diekircher Eurocross ist für die Crossläufer seit vielen Jahren der absolute Saisonhöhepunkt.

Fiel die Terminierung vor zwölf Monaten äußerst ungünstig aus, so können sich die Titelfavoriten in diesem Jahr drei Wochen vor den Meisterschaften einem idealen Leistungstest unterziehen.

Das Programm

Sonntag (12.02.12):

10.30 Uhr: Euro-Trail 13 km, 10.35: Scolaires Mädchen (1.850 m), 10.45: Scolaires Jungen (1.850 m), 10.55: Débutantes (1.300 m), 11.05: Débutants (1.300 m), 11.50: Ludiques J/M (550 m), 11.55: Benjamin(e)s (550 m), 12.00: Minimes Mädchen (2.650 m), 12.20: Minimes Jungen (2.900 m), 12.40: Cadettes (2.900 m), 13.00: Cadets (4.800 m), 13.20: Juniorinnen/Espoirs Mädchen (4.250 m), 13.45: Junioren/Espoirs (6.150 m/ 7.500 m), 14.30: Eurocross Frauen (5.350 m), 15.15: Eurocross Männer (10.200 m)

Der Eurocross ist bekanntlich im internationalen Kalender der „IAAF Cross-Country Permit Races“ verankert, und da die Diekircher Veranstaltung vor Jahresfrist nur eine Woche vor den Titelkämpfen programmiert war, war das Interesse der einheimischen Athleten verständlicherweise sehr gering. Am Sonntag sind nun aber wieder zahlreiche Favoriten am Start und die Zuschauer können sich nicht nur international, sondern auch national auf interessante Rennen freuen.

Wenn man sich die Startliste der Männer ansieht, so wird der 42. Diekircher Cross ein ausgezeichneter Jahrgang, vielleicht sogar einer der besten bisher. Vor zwölf Monaten musste sich der dreifache Sieger Onèsphore Nkunzimana fast kampflos dem Marokko-Express geschlagen geben. Ob er nun am Sonntag ganz vorne mitmischen wird, ist ungewiss.

Große Konkurrenz

In der Tat trifft der Athlet aus Burundi auf große Konkurrenz, allen voran Vorjahressieger El Hassan El Abbassi (MAR), der bei der letzten „Route du Vin“ mit seinem dritten Rang seine ganze Klasse bestätigte. Doch seine Landsmänner Najim El-Quady (3. Platz 2011) und Khaled El-Amri (10.000-m-Bestzeit: 27’26) sind keineswegs zu unterschätzen. Genauso wie der erst 17-jährige Kenianer Albert Rop, der den IAAF-Cross in Sevilla am 15. Januar für sich entschied und eine Bestzeit über 5.000 m von 13’03 aufweist. Sein nur um ein Jahr älterer Landsmann Japheth Korir ist genauso stark einzuschätzen, schloss er doch das Junioren-Ranking 2011 über 3.000 m in 7’40″93 auf Platz eins in der Welt ab.

Der amtierende Duathlon-Weltmeister Sergio Silva (P) bereichert sicherlich das Teilnehmerfeld, aus dem noch der Name von Driss El Himer herausragt. Der 37-jährige Franzose gewann gleich fünfmal die nationalen Crossmeisterschaften und setzte seinen Glanzpunkt beim Paris-Marathon 2006, den er in 2.06’48 als Vierter abschloss. Zwei starke Äthiopier sowie weitere Spitzenläufer aus Polen, der Tschechischen Republik und der Slowakei gestalten den Eurocross 2012 zu einem Top-Laufevent.

Weniger starke Konkurrenz bei den Frauen

Bei den Frauen möchte Almensh Belete nach ihren zweiten Plätzen 2009 und 2010 am Sonntag endlich auf dem obersten Treppchen stehen. Die Chancen stehen recht gut, denn die Konkurrenz erscheint in diesem Jahr weniger stark.

In Acht nehmen muss sich die Äthiopierin eigentlich nur vor ihren Landsfrauen Mestawet Tadesse Shankutie (3.000-m-Bestzeit: 8’56) und Etenesh Diro (afrikanische Cross-Vizemeisterin 2011). Ob Susanne Ritter-Hahn (D), die den Eurocross 2006 gewann und in diesem Jahr in ihrem Land Vizemeisterin über 10 km wurde, die Ostafrikanerinnen ärgern kann, wird der Rennverlauf zeigen. Hoffnungen auf einen vorderen Platz kann sich ebenfalls die Marokkanerin Bouchra Marzouki (10.000 m: 32’25) machen.

Groben vs. Nothum

Gegen die starke ausländische Konkurrenz werden unsere einheimischen Athleten nicht mithalten können, dennoch werden sie um ein ehrenvolles Abschneiden bemüht sein. Auch wenn der in dieser Wintersaison noch unbesiegte David Karonei voraussichtlich nicht am Start sein wird, ist der Eurocross ein guter Gradmesser vor den Meisterschaften und so kann man sich insbesondere auf den Zweikampf zwischen Pascal Groben und Vincent Nothum freuen.

Für den „Langen“ läuft es zurzeit optimal, seit dem Trierer Silvesterlauf zeigt seine Formkurve kontinuierlich nach oben. Ganz im Gegensatz zu seinem Vereinskameraden Nothum, der in den letzten Wochen an Souveränität etwas eingebüßt hat und sich Groben dreimal geschlagen geben musste. „Erklären kann ich mir den Leistungseinbruch von ‚Vinch‘ auch nicht, im Training sind wir stets ebenbürtige Partner, unterschätzen werde ich ihn am Sonntag daher keinesfalls. Meine Form stimmt und ich habe in den letzten Rennen viel Selbstvertrauen getankt. Ich möchte beim Eurocross den Rückstand auf die Weltklasseläufer möglichst gering halten und insbesondere auf dem gefrorenen Untergrund eine Verletzung vermeiden“, so Groben.

Kein „Spaziergang“

Einen „Spaziergang“ kann er sich nicht leisten, denn neben Nothum lauern auch Roger Königs und Yannick Lieners auf eine Schwäche des CAB-Athleten. In Abwesenheit von Pascale Schmoetten und wohl auch von Ferahiwat Königs-Gamachu könnte das Frauenrennen ohne nationale Beteiligung stattfinden.

Bleibt noch festzuhalten, dass in den Altersklassen zum vorletzten Mal um Punkte im Cross-Cup gekämpft wird; so kann man gespannt sein, wie die beiden Junioren Vincent Kalmes und Bob Haller gegen die Konkurrenz aus Polen, Tschechien und Deutschland abschneiden werden.