Für den Novizen ist es ein Herkulesakt, für den Routinier ein brisantes Wiedersehen. Am 22. Spieltag der Fußball-Bundesliga schlüpfen René Tretschok und Felix Magath in die Rolle als Hauptdarsteller. Magath kehrt mit Wolfsburg an seine einstige Wirkungsstätte „auf Schalke“ zurück.
Tretschok springt beim Krisenclub Hertha BSC als Aushilfe ein und gibt ausgerechnet gegen seinen ehemaligen Verein, mit dem er 1997 die Champions League gewann, sein Bundesliga-Debüt. Vor der schweren Aufgabe gegen Tabellenführer Borussia Dortmund ist dem einstigen Nachwuchscoach nicht bange: „Wir haben ein bisschen was vor.“ Tretschok ist um seinen Auftrag nicht zu beneiden. Inmitten der durch die Trennung von Michael Skibbe verursachten Turbulenzen muss es dem einstigen BVB-Profi gelingen, das nach zuletzt vier Niederlagen verunsicherte Hertha-Team aufzurichten. „Auch wenn ich vier gute Jahre in Dortmund hatte: Ich bin Herthaner, alles andere interessiert mich nicht“, sagte er.
Selbstbewusst
Auch vor der Bank von Magath werden zahlreiche Fotografen warten. Zum zweiten Mal nach seinem Abschied aus dem Revier im März 2011 kehrt der „Wölfe“-Coach an seinen alten Arbeitsplatz zurück und strotzt vor Selbstbewusstsein: „Ich habe eine Mannschaft hinterlassen, die jetzt tolle Spiele macht und schon jetzt wieder mit der Champions League planen und sogar Meister werden kann“, sagte Magath dem Kicker.
Seiner Vorliebe für große Kader blieb er auch in Wolfsburg treu. Acht Wintertransfers sollen helfen, den Meister von 2009 mittelfristig zurück in einen internationalen Wettbewerb zu führen.
Nicht nur die Duelle der beiden Fußballlehrer gegen ihre einstigen Clubs, sondern auch die Auftritte der in der Tabelle führenden Teams versprechen hohen Unterhaltungswert. Alle drei Spitzenteams müssen auswärts antreten, alle drei bekommen es mit vom Abstieg bedrohten Clubs zu tun.
Personalsorgen
Vor der vermeintlich leichtesten Aufgabe steht der FC Bayern (44 Punkte) beim Tabellenletzten SC Freiburg. Mit gemischten Gefühlen reist Spitzenreiter Dortmund (46) nach Berlin. Der Ausfall von Shinji Kagawa zwingt Jürgen Klopp zu einem Umbau seiner zuletzt fünfmal siegreichen Mannschaft. Zudem erwartet der Coach erbitterte Gegenwehr des angeschlagenen Gegners.
Auch den Dritten aus Mönchengladbach (43) plagen Personalsorgen. Immerhin reiste der von Adduktorenproblemen geplagte Torjäger Marco Reus mit nach Kaiserslautern und signalisierte Einsatzbereitschaft.
De Maart
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