Minutenlang standen sich die Fanlager gegenüber, getrennt nur durch Polizei und Sicherheitspersonal. Erst als die Escher von den Ordnungshütern langsam Richtung Ausgang komplementiert wurden, war das brisante Spiel(chen) vorbei.
Zuvor war es 90 Minuten lang mehr oder weniger ruhig geblieben. Nicht ruhig im Sinne der stimmgewaltigen Unterstützung, sondern ruhig in Sachen Ausschreitungen auf den Rängen.
Leibesvisitation
Dem Zufall hatten die Verantwortlichen diesmal nichts überlassen. Am Eingang wurden die Zuschauer einer Leibesvisitation unterzogen, wobei einigen, vornehmlich aus Esch angereisten Fans, der Zutritt zum Stadion „Op Flohr“ verwehrt wurde. Zudem wurden bereits am Eingang die beiden Fanlager geteilt. Die Heim-Supporter wurden nach links, die Auswärts-Fans nach rechts geleitet. Bei dieser Trennung blieb es dann das ganze Spiel, auch wenn einige, vornehmlich aus Metz angereiste „Escher“ sich alle Mühe gaben, an der Barriere auf Höhe der Mittellinie die Heim-Fans zu provozieren.
Der CSG hatte das Sicherheitspersonal aufgestockt, sogar zwei Hunde kamen zum Einsatz. Die Polizei ihrerseits war mit rund 20 Beamten angerückt. Sicherheitsmaßnahmen demnach, wie sie hierzulande sonst nur bei Europapokalspielen getroffen werden. Zudem hatte der Jeunesse-Vorstand am Donnerstag Vertreter der Fangruppierung „Grenz United“ zur Aussprache geladen.
Üblichen Provokationen
Die stimmliche Oberhand behielten derweil am Sonntag in Grevenmacher die Ultras der Gastgeber auf der linken Seite der Haupttribüne, während die Escher im weiten Rund des Stadions „Op Flohr“ aus Mangel einer geeigneter Tribüne quasi gezwungenermaßen keine richtige Einheit bilden konnten.
So blieb es bei den üblichen Provokationen: „Ah, di Escher sténken, well se aus der Uelzecht drénken“ wurde gekontert mit dem leicht umgedichteten Hosen-Song „Es kommt die Zeit, in der das Wasser wieder steigt“. Ansonsten gab noch einige Escher Plakate (z.B. „Amnestie für Dione“) zu vermelden, und für den Rest jede Menge Anfeuerungsrufe.
Zum Schluss hatten die Escher Anhänger ob des 2:1-Siegs die Oberhand, Gewinner des Fan-Duells in Sachen Stimmung waren aber eher die CSG-Ultras, die Wort gehalten hatten (siehe „T“ vom Samstag) und sich nicht provozieren ließen. Für die CSG-Verantwortlichen mag dies ein schwacher Trost sein, denn die gestrigen Einnahmen gingen zu einem großen Teil für das verstärkte Sicherheitsaufgebot drauf.
De Maart
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