Sonntag9. November 2025

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OGBL verlangt Klarheit

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LUXEMBURG - Die Ankündigung, die Fluglinie Luxemburg-London werde ab Oktober mit einem zusätzlichen Angebot des Billigfliegers EasyJet bedient, stößt beim OGBL auf Ablehnung.

Die Ansiedlung einer Billigfluggesellschaft wird negative Konsequenzen auf die Aktivitäten der Luxair, das Passagierhandling, das Catering sowie auf die Beschäftigung und Sozialbedingungen insgesamt haben. Davon zeigt sich der OGBL in einer Stellungnahme überzeugt. Dementsprechende Studien von ETF (Europäische-Transportarbeiter-Föderation) und ITF (Internationale-Transportarbeiter-Föderation) würden diese Sorgen belegen. EasyJet werde außerdem, wie der Gewerkschaftsbund schreibt, in Luxemburg nicht einen einzigen Arbeitsplatz schaffen.

Sinneswandel bei Wiseler und Hetto?

Der OGBL erinnert auch daran, dass, nachdem er am 7. Dezember 2011 den für Transportfragen zuständigen Minister Claude Wiseler sowie Tourismusministerin Françoise Hetto-Gaasch angeschrieben hatte, diese am darauf folgenden Tag Gerüchte dementiert hatten, wonach eine Billigfluggesellschaft nach Luxemburg gelockt werden soll.

Weiter wurde am 12. Januar 2012 eine Delegation des OGBL von der Tourismusministerin empfangen und darüber informiert, dass es sich bei der Forderung nach einem Low-Cost-Carrier um die Idee des Gaststättenverbands Horesca handele, der sich mit dessen Ansiedlung am Flughafen Findel einen Zuwachs an Übernachtungen in Luxemburg erhoffe.

Die Tourismusministerin habe damals beteuert, schreibt der OGBL weiter, dass es nicht geplant sei, eine Billigfluggesellschaft nach Luxemburg zu locken. Schon gar nicht, wenn diese eine direkte Konkurrenz zur Luxair darstelle. Vielmehr gehe es darum, Touristen aus Asien und Russland mit Billigflügen nach Luxemburg zu locken, so Françoise Hetto, die von einem komplementären Angebot zum bestehenden Luxair-Angebot sprach.

Nun wundert sich der OGBL, dass drei Monate später die Zusagen beider Regierungsvertreter nichts mehr wert zu sein scheinen. Diese Vorgehensweise scheine sich in Regierungskreisen immer öfters durchzusetzen, bedauert die Gewerkschaft.

Dringlichkeitsunterredung

Das OGBL-Syndikat Zivile Luftfahrt jedenfalls hat am Dienstag eine Dringlichkeitsunterredung mit den zuständigen Ministern beantragt, um eine Erklärung für diesen Sinneswandel zu erhalten.

Eine Tripartite zu diesem einzelnen Punkt findet der OGBL als nicht opportun. Das Syndikat Zivile Luftfahrt betont, dass es an der Hilfeleistung, die von beiden Ministern in dieser Frage zu erwarten sei, zweifele. Schließlich handele es sich um dieselben Minister, die der Billigfluggesellschaft den Weg nach Luxemburg geebnet hätten.

Das OGBL-Syndikat erinnert schließlich an seine Forderung nach einer Logistik-Tripartite, die am 13. April positiv von Wirtschaftsminister Etienne Schneider bewertet wurde und die sowohl die Lage des Standorts Findel wie auch die in Bettemburg, Contern und Mertert analysieren soll. In diese Diskussion könnte auch der Passagiertransport eingebunden werden.