Donnerstag13. November 2025

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104 Gutachten für eine Reform

104 Gutachten für eine Reform

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Die Sekundarschule soll reformiert werden. Doch die Opposition gegen die Regierungspläne ist heftig. Schulministerin Mady Delvaux will weiter diskutieren. Auch nach mehr als hundert Gutachten, die ihr zugestellt wurden.

Im April 2013 soll der Gesetzentwurf zur Reform des Lyzeums vorliegen. Damit wird die Diskussion um die heftig umstrittene Reform vorerst abgeschlossen. Bis Frühjahr will Schulministerin Mady Delvaux sie weiterführen. Im Dezember 2011 hatte sie einen Vorentwurf zur Diskussion vorgelegt. In der Zwischenzeit gingen 104 Gutachten dazu ein. Sie stammen von Schuldirektoren, Lehrer-, Schüler- und Elternvereinigungen sowie von einzelnen Berufskammer.

Details zur geplanten Reform auf der Web-Seite www.reformlycee.lu.

Die Meinungen gingen teilweise stark auseinander, betonte Delvaux am Donnerstag. Dass die Sekundarschule jedoch reformbedürftig sei, darüber bestehe weitgehend Konsens, nur über das Wie und das Warum scheiden sich die Geister.

Reform aller Lyzeen

Reformiert werden soll sowohl das klassische als auch das technische Lyzeum. Eine Neuerung ist u.a. das Zusammenlegen der derzeitigen 7e und 6e in einen Block. Durchfallen nach dem ersten Jahr im Lyzeum ist nicht mehr möglich. Des weiteren sollen die bisherigen Sektion im klassischen Lyzeum ab 3e durch zwei Dominanten ersetzt werden, welche die Schüler auf eine gesellschafts- bzw. naturwissenschaftliche Spezialisierung orientieren. Jeder Schüler soll in Zukunft verstärkt individuell betreut werden.

Unumstritten ist der Vorschlags des Tutorats für alle Schüler, so Delvaux. Im Prinzip einverstanden sei man auch mit der geplanten individuellen Hausarbeit, die jeder Schüler erstellen soll. Unklar sei jedoch, wann die Arbeit geschrieben werden muss. Unterschiedliche Ansichten enthielten die Gutachten zur Frage der Klassenwiederholung sowie der Zahl der Dominanten. Eltern und Lehrer lehnen auch das automatische Befördern von 7e auf 6e.

Weiterhin gesprächsbereit

Einer Meinung waren sowohl Lehrer, Eltern, Schüler als auch Handelskammern darin, dass die vorgeschlagenen Promotionskriterien, die auf Benotung und Kompetenzbewertung setzen, unannehmbar seien. Zu kompliziert, gab auch Schulministerin Delvaux zu und versprach, dies zu überarbeiten. Abgelehnt wird auch der Vorschlag, die Schüler sollten sich während der außerschulischen Zeit kulturell betätigen, sei es dass sie Museen besuchen oder ins Theater gehen. Ein Eingriff in den persönlichen Freiheitsraum der Schüler, so die Kritiker. Trotz der entschiedenen Ablehnung will Delvaux auch dieses Thema weiter diskutieren, betonte sie.

Das Gespräch mit den Eltern, Schülern, Lehrern, Schuldirektoren und Berufskammern soll noch bis im Frühjahr 2013 hinein weitergeführt werden. Seit Dezember 2011 bis Juni 2012 fanden 35 Treffen teil, so Delvaux. Ihren werden sich noch etliche anschließen.