Die klinische Versorgung im Süden des Landes dürfte in den nächsten Jahren grundlegend reformiert werden. Die Schaffung eines sogenannten „Südspidols“ ist das Resultat von Gesprächen zwischen dem Gesundheitsministerium und den drei Gemeinden, wo sich im Augenblick schon ein Krankenhaus befindet (Esch/Alzette, Dudelange und Differdange). Sie hatten letztes Jahr eine Studie in Auftrag gegeben, die den Istzustand der Gesundheitsversorgung im Süden Luxemburgs darlegen sollte. Nach der Analyse dieser Studie sei man zum Schluss gekommen, dass die Schaffung eines sogenannten „Südspidols“ die beste Lösung für die klinische Betreuung der Bevölkerung sei.
Im Augenblick verteilt sich das CHEM (Centre hospitalier Emile Mayrisch) auf drei Standorte: Esch/Alzette, Dudelange und Niederkorn. Die Zentrale in Esch wurde schon mehrmals erweitert und renoviert und sei nicht mehr zeitgemäß, heißt es. Unter anderem die Energiekosten seien zu hoch.
„Wir müssen mittelfristig ein modernes, zukunftsorientiertes ’Südspidol‘ schaffen. Neben diesem Schwerpunktklinikum werden wir aber auch neue Konzepte für die Grundversorgung im Süden des Landes entwickeln“, so Di Bartolomeo kürzlich im Tageblatt.
Langfristiges Projekt
Die Verwirklichung des Projektes sei jedoch noch Zukunftsmusik, erklärte der Direktor des CHEM, Michel Nathan, in einem Tageblatt-Interview. Als Stichdatum wurde damals frühestens 2020 genannt. Das hindert die betroffenen Gemeinden jedoch nicht daran, jetzt schon Vorbereitungen zu treffen. So hat der Gemeinderat von Esch am Freitag einstimmig eine Motion über die Schaffung des neuen Krankenhauses angenommen. Genaue Details über das neue Krankenhaus wurden jedoch nicht bekanntgegeben.
Im Dezember 2011 sorgte die Standortfrage des „Südspidols“ für Aufregung. Ein möglicher Standort sei Gemeindeverantwortlichen von Esch zufolge das Grundstück zwischen Twinerg und Raemerich, längs der A4.
Die Krankenhäuser des CHEM beschäftigen rund 1.800 Angestellte sowie 230 Ärzte. Als weitere Standort-Möglichkeit wird das ehemalige Industriegelände Lentille-Terres-Rouges auf der Grenz in Esch/Alzette genannt.
De Maart

Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können