Ende September sorgten die Kontrollstationen der SNCA (frühere SNCT) in den Medien für Schlagzeilen. Autofahrer mit Termin mussten bis zu drei Stunden Wartezeit in Kauf nehmen. Daraufhin schaltete sich der Luxemburger Automobil Club ins Geschehen ein und drohte mit einer eigenen Kontrollstation. Nachhaltigkeitsminister Claude Wiseler kündigte eine Reihe Sofortmaßnahmen, z.B längere Öffnungszeiten sowie eine Gesetzesänderung für Anfang nächsten Jahres an.
Zwei Monate danach hat sich die Lage an der Escher Kontrollstation beruhigt, zumindest für die Autofahrer, die einen Termin haben. Das stellte ich bei einem Selbstversuch am Montag in der Escher-Kontrollstation fest. Während man Ende September sogar noch mit Termin mehrere Stunden im Wagen ausharren musste, dauert es nun knapp eine Stunde, bis der Wagen durchgecheckt ist. Lediglich die Pkw-Fahrer, die sich ohne Termin zur Kontrollstation begeben, müssen gut drei Stunden Wartezeit in Kauf nehmen. Fast über eine Stunde wurde auf der Piste für „Terminlose“ kein einziger Wagen reingelassen. Und als das Licht dann auf Grün schaltete, blieben sogar manche Pkw-Fahrer einfach stehen, weil sie hinsichtlich des langen Wartens die Ampel für einige Sekunden aus den Augen gelassen hatten.
Mit Termin lohnt sich
Vor allem bemerkte ich, dass gut 70 Prozent der Autofahrer sich in der Warteschlange mit Termin aufhielten. Hier ging es sehr zügig voran. Knapp eine Stunde brauchte ein Pkw-Fahrer bis er die Kontrollhalle verließ. Der restliche Anteil, der also ohne Termin anwesend war und zu dem ich auch gehörte, rate ich beim nächsten Besuch bei der SNCA den Termin einzuhalten oder einen neuen zu buchen. Es lohnt sich!
Als ich dann an der Reihe war und in die Halle hineinfuhr, fiel mir auf, dass die Mechaniker hilfsbereit auf all meine Fragen ausführlich Auskunft über meinen Wagen gaben und freundlich auf die Mängel meines Pkw hinwiesen. Ein kurzer Plausch kommt bei den Kunden positiv an. Die Stimmung bei den Mechanikern war auch gelassen, was meinen Aufenthalt in der Halle angenehmer gestaltete. Es tut sich doch was bei der SNCA, zumindest in Esch.
Konsumentenschutz nimmt Kontrollstation Sandweiler ins Visier
Kritik hagelte es am Dienstag jedoch seitens des Luxemburger Konsumentenschutzes ULC. Sie beschreibt in einer Pressemitteilung die Lage bei der Kontrollstation „weiterhin als katastrophal. Die Sofortmaßnahmen, sprich längere Öffnungszeiten, die von Claude Wiseler Anfangs Oktober eingeleitet wurden, hätten zu keiner Verbesserung geführt. Laut ULC mussten in den vergangenen Tagen Autofahrer erneut viel Geduld vor der Sandweiler Kontrollstation aufweisen. Des Weiteren soll die Warteschlange wieder bis in den Kreisverkehr vor Sandweiler gereicht haben.
Die ULC weist in ihrem Schreiben auch auf die kommenden schlechten Wetterverhältnisse hin. Schnee, Regen und Nebel in Kombination mit endlosen Autoschlangen würden ihrer Ansicht nach die Verkehrssicherheit gefährden. Die ULC erwünscht sich nun vom zuständigen Minister greifende sowie „zielführende Maßnahmen“ um dem Chaos in Sandweiler schleunigst ein Ende zu bereiten.
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