Zwar bekräftigte die Agentur am Donnerstag das bisherige AAA-Rating, senkte aber den Ausblick auf negativ von stabil. Als Grund führte S&P unsichere Erholungs- und Wachstumsaussichten für das Königreich an. Die Chancen für eine Herabstufung innerhalb der nächsten zwei Jahre bezifferte die Agentur mit eins zu drei.
Großbritannien gehört neben Luxemburg und Kanada zu dem kleinen Kreis von Ländern, die noch über eine Spitzenbewertung bei den Ratingagenturen verfügen. So haben die USA und Frankreich im Zuge der Finanzkrise ihre AAA-Note bereits verloren. Allerdings hatten die Herabstufungen beider Länder jeweils keine größeren Auswirkungen auf ihre Kreditkosten.
Sparziele werden nicht eingehalten
Der britische Finanzminister George Osborne hatte erst in der vergangenen Woche eingeräumt, dass die Regierung wegen des schwachen Wirtschaftswachstums die eigenen Sparziele verfehlen wird. Die Regierung von Premierminister David Cameron will ihren von der Opposition scharf kritisierten Sparkurs aber weiter verfolgen. Wegen der mauen Wachstumsaussichten für Großbritannien hatten die beiden anderen großen Rating-Agenturen Moody’s und Fitch ihren Ausblick bereits Anfang des Jahres gesenkt. Damit dürfte es nur eine Frage der Zeit sein, bis die britische Regierung aus dem Klub der AAA-Länder fliegt.
„Es sieht so aus, als ob 2013 das Jahr werden könnte, in dem Großbritannien seine Spitzenbewertung verliert“, sagte der Volkswirt David Tinsley von BNP Paribas. Großbritannien habe mittlerweile seinen Nimbus als sicherer Hafen verloren. So waren die Risikoaufschläge für britischen Anleihen im Vergleich zu den deutschen Schuldpapieren am Donnerstag noch vor dem Warnschuss von S&P auf den höchsten Stand seit Oktober 2011 geklettert.
De Maart

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