Montag27. Oktober 2025

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Nur knapp ein Drittel schafft die erste Hürde

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LUXEMBURG - Untere, mittlere, obere Laufbahn: Insgesamt gelang es zwischen 2002 und 2011 nur 31 Prozent der Kandidaten beim „Staatsexamen“, dieses auch zu bestehen.

Die Zahl der Teilnehmer an diesem begehrten „Aufnahmeexamen“ nahm in diesen neun Jahren auch durchschnittlich ab.

Ein Großteil der luxemburgisch-stämmigen Bevölkerung arbeitet beim Staat. Erst einmal „drin“, braucht man nicht mehr zu arbeiten und zumindest die finanzielle Situation ist bis ans Lebensende gesichert. So lauten zumindest einige der Vorurteile, die allgemein kursieren, deren Wahrheitsgehalt jedoch nie überprüft werden konnte und wie jede Pauschalisierung wohl kaum der Wahrheit entspricht.

Zudem ist die „Staatscarrière“ nicht so ohne Weiteres und leicht zu erreichen.

Erfolgsquote

Zu diesem Schluss jedenfalls kommt man, wenn man sich die Zahlen ansieht, die die delegierte Ministerin für den öffentlichen Dienst und die administrative Reform, Octavie Modert, in ihrer Antwort auf eine parlamentarische Anfrage des CSV-Abgeordneten Robert Weber angibt.

Diese Zahlen, welche die verschiedenen Staatslaufbahnen (untere, mittlere und obere Laufbahn) in den Jahren 2002 bis 2012 darstellen, zeigen nämlich eindeutig, dass die Erfolgsquote beim „examen-concours“ nicht einmal ein Drittel erreicht.

Die angeführten Zahlen zeigen, dass die Erfolgsquote bei den Anwärtern auf den höheren Dienst immer weitaus höher liegt als in den entsprechenden Prüfungen, die den Zugang zur „carrière inférieure“ sowie der „carrière moyenne“ ermöglichen sollen.

Außerdem fällt auf, dass nach einer Spitzenanzahl der Bewerber in allen drei Laufbahnen 2002 die Zahl insgesamt 2007 bis 2008 abgenommen hat, um danach wieder deutlich anzusteigen. So haben sich zum Beispiel 2011 524 Kandidaten zum Examen für die untere Staatslaufbahn präsentiert. Für die mittlere Laufbahn waren es 423, in der oberen Klasse 353.

Bewerber und Stellen

Von diesen sich präsentierenden Bewerbern wurden letzten Endes 63 („carrière inférieure“) bzw. 75 („carrière moyenne“) und 119 („carrière supérieure“) zum „Stage“ zugelassen. Diese Zulassungen liegen allerdings unter der Erfolgsquote von 21, 23 und 46 Prozent.

Wie die zuständige Ministerin in ihrem Schreiben erklärt, ist dies auf die Tatsache zurückzuführen, dass die Zahl der erfolgreichen Bewerber, trotz geringer Quote, immer noch über den zu vergebenden Stellen liegt.

Reserve

Die erfolgreichen Kandidaten, die nicht für eine Staatsanstellung zurückbehalten wurden, werden, wie Octavie Modert erklärte, aber immer in einer sogenannten „réserve de recrutement“ geführt. Wird zwischen zwei Examen-Sitzungen also eine Stelle frei, wird diese aus dieser Reserve besetzt. Oder in anderen Worten: Die definierte Reserve gilt vom Ende einer Prüfungssitzung bis zum Datum der Veröffentlichung der nächsten Examen, also maximal während eines Jahres.