Nach 25 Mitgliedschaft in der adr hat die Sekretärin der adr Norden Karin Lucas ihren Austritt aus der Partei angekündigt. Da sie nicht mehr mit der Politik der Partei einverstanden sei, könne sie diese auch nicht mehr nach außen hin vertreten, schreibt sie am Freitag in ihrem Kündigungsschreiben an das Nationalkomitee der Partei in Luxemburg. Ebenfalls am Freitag wurde der Austritt eines weiteren Vorstandsmitglieds der Partei bekannt: Patrick Diederich.
" class="infobox_img" />Mitte November 2012 war die adr-Welt noch in Ordnung. Da feierte die Partei 25jähriges Bestehen.
Lucas war der adr vor 25 Jahren beigetreten. Die Partei damals sei die des ehemaligen Abgeordneten und Parteimitbegründers Jemp Koepp gewesen, die die Interessen des Mittelstands vertreten habe, ein Weg den auch Jean Colombera gegangen sei, so Lucas. Sie schreibt von einer neuen Ideologie der Parteispitze, die für sie nicht mehr vertretbar sei. Dabei nennt sie die Haltung der adr in Sachen Abtreibung, Euthanasie und Homo-Ehe. Die Partei sei auf dem Weg, sich mit Erzkonservativen, rechtsreligiösem Blödsinn zu befassen, was total überlebt sei, sagt Lucas.
„Ultrakonservative Weg“
Auch der abtrünnige Diederich wirft der aktuellen Partei vor, auf einem „ultrakonservativen Weg“ zu sein. Der bisherige Präsident Fernand Kartheiser habe einen diktorischen Stil gepflegt. der Abgeordnete Colombera sei erpresst worden, ihm sei gedroht, seine Aussagen lächerlich gemacht worden.
Die Entscheidung, die Partei zu verlassen, dürfte auch das rezente Hickhack um den Nordabgeordneten Jean Colombera erleichtert haben. Colombera hatte vor einer Woche seinen Parteiaustritt bekannt gegeben. Das Abgeordnetenmandat wolle er als Unabhängiger weiterführen. Am 14. Dezember hatte Colombera seiner Parteiführung noch ein Ultimatum von einem Monat gestellt. Sollte Fernand Kartheiser weiterhin Präsident bleiben, werde er die Partei verlassen. Der legte das Amt nieder, dennoch kündigte Colombera seinen Austritt an.
„Drecksvogel“
Den plötzlichen Kurswechsel führte der Abgeordnete auf die Diskussion zurück, die am 19. Dezember während einer Vorstandssitzung des adr-Nordbezirks stattgefunden haben soll. Da soll Colombera, der selbst nicht an der Sitzung teilnahm, vom Bezirkspräsidenten Engelen als „Drecksvogel“ beschimpft worden sein. Aussagen, die Karin Lucas in ihrem Sitzungsbericht bestätigt. „Dabei kam es zu extrem unhöflichen und verletzenden Hetzparolen gegen unseren Norddeputierten Jang Colombera, der von unserem Bezirkspräsidenten als ‚Dreckegen Vull‘, der sein eigenes Nest beschmutzt hat, bezeichnet worden ist,“ heißt es im Bericht. Sie wolle nicht alle Wörter wiedergeben, die an diesem Abend benutzt worden seien, doch das mit dem „Vogel“ sei mindestens drei- bis viermal gesagt worden, auch sei der Begriff „dreckiger Hund“ benutzt worden. Die Parteispitze hatte den Gebrauch solcher Schimpfwörter für den Norddeputierten Colombera dementiert.
Dem Parteiaustritt von Colombera war eine Woche zuvor jener des Zentrumsabgeordneten Jacques-Yves Henckes zuvorgegangen. Beide geben vor allem inhaltliche Ursachen für diesen Schritt an. Die Meinungsdifferenzen kristallisierten sich an den bisherigen Präsidenten und Südabgeordneten Fernand Kartheiser, der am 19. Dezember seinen Rücktritt als Parteipräsidenten bekannt gab.
Der vormalige Parlamentarier und Ehrenpräsident Robert Mehlen soll die Partei bis zum nächsten Kongress führen.
Der Partei den Rücken gekehrt hatte am 14. Dezember bereits auch der Parteivize Marco Gatti.
De Maart

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