Freitag24. Oktober 2025

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Betrug oder einfach nur dumm gelaufen?

Betrug oder einfach nur dumm gelaufen?
(Tageblatt/Hervé Montaigu)

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Die Escher Niederlassung von CR7, der Boutique, die das Label des portugiesischen Fußballstars vermarkten wollte, trennt sich von der Cristiano Ronaldo-Modemarke. Der Betreiber spricht von Betrug und will klagen, so ein Bericht im Le Quotidien.

Für Fußball spielende Kinder gibt es nichts Schöneres als das Trikot ihres Lieblingsspielers. Messi, Ronaldo und Ibrahimovic gehören zweifellos zu den Top Ten. Glaubt man den Umfragen, wonach die Luxemburger viel, gerne über Internet einkaufen, dann müsste ein Knopfdruck genügen, um das gewünschte Barça-, Real- oder Paris-S.G.-Trikot zu ordern. Die offiziellen Fanshops der Marken lassen keinen Wunsch offen. Eine Google-Suche ergab, dass auch auf diesem Gebiet „Solden“ und Schnäppchen zu machen sind.

Mit Mut zur Sache

Das hat dem Escher Geschäftsmann Albano Mariz offensichtlich nicht Angst gemacht. Ermutigt durch die Boutiquen, die unter dem Namen des portugiesischen Fußballers Cristiano Ronaldo 2006 in seiner Heimatstadt Funchal, 2008 dann in Lissabon und in Manchester eröffnet wurden, hat Mariz im Escher Geschäftszentrum Marco Polo eine Niederlassung des Labels gegründet.

Unter dem Markenzeichen CR7 wollte er die Jeans mit Ledertaschen, Gürtel mit Diamantenschnalle und schicken Schuhe anbieten, die den geschäftlichen Erfolg des Fußballers ausmachen. Groß war die Enttäuschung, als statt der glitzernden Herrenbekleidung Damenmode und Handtaschen angeliefert wurden. Noch größer war die Enttäuschung angesichts der minderwertigen Qualität. Ernüchternd war auch, dass Ronaldo beim Länderspiel im September nicht zu einem Abstecher in seine Niederlassung bereit war, wie er das in den anderen macht.

„Franchising“-Vertrag

Der Geschäftsmann fühlt sich hintergangen und will gegen die Schwestern des Spielers, die offensichtlich seine Geschäfte führen, vorgehen. Ob er damit Erfolg hat, hängt von dem Vertrag ab, mit dem er an die Firma des Fußballspielers gebunden ist.

Eine Zweigstelle des Unternehmens, wie internationale Marken wie H&M oder C&A sie hier in unserem Land betreiben, ist die kleine CR7-Niederlassung im Marco-Polo-Geschäftszentrum kaum.

Viel eher ist sie über einen „Franchising“-Vertrag an die Marke gebunden. Diese Art von Geschäftsverträgen ist allerdings sehr facettenreich. Je genauer die Zusammenarbeit geregelt ist, umso besser kennen beide Partner den Ausgangspunkt. Ist das Abkommen mit den Ronaldo-Schwestern, die als Geschäftsführerinnen fungieren, ein Exklusivvertrag, was bedeutet, dass nur Artikel der CR7-Marke verkauft werden dürfen? Oder war die Marke nur ein „shop in the shop“, eine Abteilung?

Genau geregelt

War es vertraglich vorgesehen, das Geschäftslokal der Marke entsprechend zu dekorieren? Zu welchen Bedingungen? Hatten die beiden Partner vertraglich festgehalten, wie viel und welche Ware angeliefert werden sollte? War im Voraus über die Qualität oder Herkunft der Ware gesprochen worden? Gab es Auflagen über die Anzahl der Stücke, die der Händler verkaufen musste? War man sich über die Art und die Finanzierung der Werbung einig? Die Zahl der Fragen ließe sich beliebig fortsetzen.

Auf der Internetseite der Handelskammer sind die einzelnen Formen des Franchising oder anderer Formen der geschäftlichen Partnerschaft genau aufgelistet. Auch das Mittelstandsministerium leistet den Geschäftsleuten Hilfestellung, wenn sie die entsprechende Handelsermächtigung beantragen.
Albano Mariz hat auf diese Fragen keine Antwort gegeben. In seiner CR7-Boutique geht keiner mehr ans Telefon.