Mittwoch5. November 2025

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Leitzins beharrt auf Rekordtief

Leitzins beharrt auf Rekordtief
(dapd/Archiv)

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Die Zinsen im Euroraum verharren auf sehr niedrigem Niveau. Dabei sprechen die geringe Inflation und die Rezession im Euroraum eigentlich für noch billigeres Geld. Die EZB will aber das Vertrauen in den Euro stärken.

Die Europäische Zentralbank (EZB) hält den Leitzins im Euroraum wie erwartet auf dem Rekordtief von 0,75 Prozent. Das entschied der Rat der Notenbank am Donnerstag in Frankfurt, wie die EZB mitteilte. Obwohl die Unsicherheit nach den Wahlen in Italien wieder gestiegen ist und der Euroraum weiter in der Rezession steckt, hatten die meisten Volkswirte mit der abwartenden Haltung der Währungshüter gerechnet.

Die EZB geht zwar bisher von einem weiteren schwierigen Jahr für die Wirtschaft im Euroraum aus. Sie erwartet aber auch, dass sich die Konjunktur im Laufe des Jahres allmählich wieder erholen wird. Die neuesten Prognosen der Notenbank zu Konjunktur und Inflation, auf deren Basis die EZB geldpolitische Entscheidungen trifft, wollte EZB-Präsident Mario Draghi am Nachmittag in Frankfurt präsentieren.

EZB setzt „Bazooka“ nicht ein

Neben der schwachen Konjunktur spricht eigentlich auch die niedrige Teuerungsrate für eine Lockerung der Geldpolitik. Allerdings haben Experten Zweifel an der Wirkung einer weiteren Zinssenkung.

Ihr schärfstes Schwert im Kampf gegen die Schuldenkrise lässt die EZB vorerst im Schrank: Das 2012 aufgelegte Programm zum notfalls unbegrenzten Kauf von Anleihen kriselnder Eurostaaten ist startklar, aber noch nicht aktiviert. Denn das setzt voraus, dass ein Land unter den europäischen Rettungsschirm schlüpft und somit Reformvorgaben einhalten muss.

Lange galt Spanien als wahrscheinlichster Kandidat, das Programm zu beantragen. Doch nachdem die jüngsten Parlamentswahlen in Italien statt klarer Mehrheiten den politischen Stillstand brachten, droht auch die drittgrößte Wirtschaftsmacht im Euroraum wieder ins Visier der Investoren zu geraten.