Die BGL BNP Paribas will in den kommenden drei Jahren massiv in Luxemburg investieren. Am Standort Kirchberg wolle die Bank mit einem Aufwand von 200 Millionen Euro zwei neue Türme neben dem alten Gebäude errichten und alle Mitarbeiter an diesem Standort zusammenfassen, sagte der Vorstandsvorsitzende Carlo Thill. Rund 3000 Beschäftigte werden dort in Zukunft arbeiten. Die Grundsteinlegung für die beiden „BGL Tower“ soll im Herbst 2013 erfolgen, der Einzug der Mitarbeiter ist für 2016 vorgesehen.
Zu den neuen Aufgaben gehört das Leasinggeschäft, welches das Finanzinstitut nun ganz übernommen hat. Im Jahre 2010 hatte BGL BNP Paribas seinen Anteil bereits auf 33 Prozent erhöht. Im vergangenen Jahr wurde daraus die Mehrheitsbeteiligung von 50 Prozent plus eine Aktie. Nun völlig in die Bilanz integriert, ergeben sich einerseits außerordentliche Belastungen, andererseits aber auch eine Gewinnbeteiligung von etwa 32 Millionen Euro. Mit der Mehrheitsübernahme, so Thill, hat die Bank auch das Geschäftsmodell des Leasings verändert. Man arbeite nun mit Partnern zusammen, die verleasten Geräte nach Ablauf der Vertragszeit übernähmen und weiter verwerteten. Das ermögliche es, auch in Ländern tätig zu werden, in denen die Finanzgruppe nicht vertreten sei. Aktuell sei das Leasinggeschäft rentabel.
Weniger Gewinn als 2011
Die BGL BNP Paribas weist für das abgelaufene Geschäftsjahr 2012 einen Gewinn von 266,8 Millionen Euro aus. Das sind 31 Millionen weniger, als im Geschäftsjahr 2011 erwirtschaftet worden waren. Die Bank schüttet davon zwei Drittel als Dividende aus. Auf den luxemburgischen Staat, der 34 Prozent der Anteile hält, entfallen dabei 64,49 Millionen Euro.
Die Bank hat im vergangenen Jahr ihr Anleihen Portfolio bereinigt. Von ursprünglich zwei Milliarden Euro, die als Anleihen der südeuropäischen Krisenstaaten gehalten wurden, sind nur 277 Millionen übrig geblieben, erklärte Finanzchef Carlo Lessel gegenüber Tageblatt.lu. „Man würde statt der 45 Millionen Euro luxemburgischer Anleihen gerne mehr in das Portfolio der Bank nehmen“, sagte Co-Vorstandsvorsitzender Eric Martin. „Aber es gibt keine“.
De Maart

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