Mittwoch5. November 2025

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Im hohen Norden gibt es was zu holen

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Das Europapokal-Abenteuer von Déifferdeng 03 geht in die nächste Runde. Am Donnerstag (01.08.13) ab 19.00 Uhr treffen Er Rafik & Co. auf Tromsö IL.

Gegen die heimstarken Nordnorweger wollen die Differdinger den Schaden in Grenzen halten, um in einer Woche vor eigenem Publikum eine weitere Sensation zu schaffen.

Rund 300 km über dem Polarkreis liegt die Stadt Tromsö. Sogar für die norwegischen Erstligisten ist die Reise in den hohen Norden ein Abenteuer. Allerdings kehren die meisten Vereine mit leeren Händen nach Hause. In der laufenden Saison gewann TIL, wie man den Verein auch noch nennt, fünf seiner acht Heimspiele. Das wissen auch die Differdinger, die wieder einmal über wenig Informationsmaterial verfügen. Die Norweger setzten sich in der zweiten Runde gegen FK Baku durch. Zuhause gewannen sie 2:0 und konnten somit die 1:0-Niederlage in Baku verkraften.

Informationen eingeholt

Trainer Michel Leflochmoan hat ein bisschen im World Wide Web rumgewühlt, während Mathias Jänisch seinen Nationalmannschaftskollegen Lars Gerson angerufen hat, um Informationen einzuholen. Bekannt ist, dass die Skandinavier gerne über die Flügel kommen. „Der Gegner tritt sehr diszipliniert auf und ist sehr schwer aus dem Gleichgewicht zu bringen. Auch bei Standardsituationen müssen wir aufpassen, da sie über ein paar gute Schützen und Kopfballspieler verfügen. Wir müssen sie zu Fehlern zwingen und sehr schnell umschalten, um unsere Konterchancen zu erhalten“, so Leflochmoans erste, noch oberflächliche Analyse. „Den Rest wird man auf dem Platz sehen.“

Kontermöglichkeiten werden die Differdinger zwangsläufig erhalten, da die Tromsöer Flügelspieler sehr hoch stehen und in ihrem Rücken den Gegenspielern oft Freiräume lassen. Deshalb tendiert der Differdinger Trainer auch eher zu einer schnellen Offensivreihe. In dieser muss Yannick Bastos ersetzt werden. Der 20-jährige Mittelfeldspieler ist nach seiner dritten Gelben Karte im laufenden Wettbewerb gesperrt, trat aber trotzdem die Reise nach Norwegen mit an. Gute Chancen auf ein Comeback in der Startelf hat der schnelle Jérémy Méligner, aber auch Pedro Ribeiro.

Respektvolle Menschen

Die Nordmannen werden am Donnerstag (01.08.13) wohl mit einer anderen Einstellung auf den Platz gehen als beispielsweise Utrecht. Leflochmoan ist sich dieser Tatsache bewusst. „Tromsö ist gewarnt und hat uns bereits beobachten lassen. Wir werden nicht mehr auf die leichte Schulter genommen. Skandinavier sind gewöhnlich sehr respektvolle Menschen, nicht so wie die arroganten Holländer.“

Ein Indiz dafür ist die Berichterstattung in den norwegischen Medien. Fast alle lokalen Zeitungen haben Omar Er Rafik für sich entdeckt. „Der Mann, den man im Auge behalten sollte“, schreibt beispielsweise Nordlys. Der Stürmer ist mit fünf Toren zurzeit bester Torschütze der diesjährigen Europa League.

Bescheidene Differdinger

Und die Norweger wissen selbst, dass sie keine Übermannschaft sind. Im letzten Jahr belegte Tromsö den vierten Platz in der heimischen Liga und qualifizierte sich über die Fairplay-Wertung für die Europa League. In diesem Jahr läuft es nicht so gut. Nach 17 Spieltagen steht TIL auf dem siebten Tabellenplatz und zeigt vor allem nicht mehr die gewohnte Stabilität in der Abwehr. „Sie haben Probleme, das Spiel in die Hand zu nehmen. Wir können ihnen also diese Aufgabe überlassen, dürfen sie aber nicht zu sehr kommen lassen. Wichtig ist, dass wir die Flügel schließen“, erklärt der erfahrene französische Übungsleiter.

Die Erwartungen der Differdinger sind dementsprechend bescheiden. „Wir müssen alles daransetzen, damit im Rückspiel noch alle Möglichkeiten offenstehen“, erklärt Leflochmoan und liebäugelt hinter verschlossener Tür bereits mit dem nächsten Wunder.